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Infoabend Stadtwald: Austausch, Anregung und Artikulation

Marburg 1.10.2010 (yb) Dass nicht alle Interessierten einen Sitzplatz bekommen würden, an diesem Abend, hat niemenaden überascht. So musste ein gr0ßer Teil des Publikums am Imformtationsabend im Stadtwald zu Problemen mit entlassenen Sicherungsverwahrten mit Stehplätzen vorlieb nehmen. Das war der Geduld und Konzentration der Publikums im überfüllten Bistr0 A Capella freilich nicht abträglich.

Um es vorweg zu sagen, wer erwartet hat, oder gar befürchtet, dass Müttern und Vätern aus Marburgs jüngstem Stadtteil der Gaul durchgehen könnte, wurde enttäuscht. Es gibt viele Unsicherheiten, auch Ängste. Das wurde artikuliert.  Doch haben die Menschen eine differenzierte Einstellung entwickeln können – vielleicht Ausdruck davon, dass Stadt Marburg ihre Bürger nicht alleine gelassen hat, in den vergangenen Monaten.

Großes Medieninteresse

Ein Kamerteam war eigens aus Hamburg angereist, um Filmaufnahmen für Spiegel-TV zu machen. Dazu zahlreiche weitere schreibende und fotografierende KollegInnen Beobachter des Geschehens, mögen zu einem vielfältigeren Abbild beitragen. So sahen Ortsvorsteher Ludwig Schneider und Oberbürgermeister Egon Vaupel bei der Begrüßung viele wache Augen, offene Ohren und Mikrofone und Objektive auf sich gerichtet.

„Die Lebensqualität in unserem Stadtteil hat sich deutlich verschlechtert“ sagt Ortsvorsteher Schneider in seinen einführenden Worten. Dann zitierte er eine Passage aus der Antwort von Justizminister Jörg Uwe Hahn auf die Anfrage von MDL Angela Dorn (Grüne) im Hessischen Landtag.

„Die darin bekundetete Einschätzung einer hohen Rückfallwahrschein-lichkeit bestätigen Sorgen und Ängste, verstärken die große Verunsicherung noch zusätzlich“, sagte der Ortsvorsteher. „Wir wollen keine vormals Sicherungsverwahrten. Nicht in diesem und in keinem anderen Stadtteil.“ Damit übergab Schneider das Wort an den OB.

Zusammenarbeit vor Ort

Egon Vaupel schildert noch einmal die Bemühungen vor Ort in Marburg mit der Probelematik angemessen umzugehen. „dies hat uns einen hohen Einsatz abverlangt“ sagt er. „Fragen sie Frau Bohnke, meine persönliche Referentin. Sie hat an vielen Tagen nicht anderes gemacht, als sich um Anrufe, Fragen und Anliegen von Betroffenen zu kümmern.“ Es kamen klare Worte des Dankes an Polizei und Justiz und die anderen Beteiligten.

Es war dann Aufgabe von Landgerichtspräsident Christoph Ullrich aus Marburg den Versammelten Informationen und Hintergründe zu den Problemen der Sicherungsverwahrung darzustellen.

Sicherheitsmanagement

Der Jurist erläuterte dann anschaulich, wie das Sicherheitsmanagement in Verantwortung des Landgerichts Marburg organisiert und aufgestellt ist. Er legte Wert auf die Feststellung dass dabei „speziell ausgebildete und hochqualifizierte und hochmotivierte Mitarbeiter die Arbeit mit den Probanden leisten.“

Für jeden der drei derzeit in Marburg wohnenden vormals Sicherungsverwahrten gebe es ein individuell auf Persönlichkeit und Vorgeschichte ausgerichtetes Konzept. Darin seien exakt Massnahmen beschrieben. Im Rahmen der Führungsaufsicht des Landgerichtes habe jeder der drei Probanden genaue Führungsauflagen einzuhalten. Ein Verst0ß dagegen wäre bereits ein Straftat mit entsprechenden Konsequenzen. Dazu gehören etwa ständige Rückmeldungen und Auflagen. So darf Herr K., der nach wie vor in der Pension im Stadtwald übergangsweise wohnt, keinerlei Kontakte zu minderjährigen Jugendlichen überhaupt aufnehmen. Die derzeitige Unterbringung von Herrn K. in der Pension im Stadtwald, zustande gekommen durch das Handeln, Anmietung, der Sozialbetreuer der Justizvollzugsanstalt Schwalmstadt, bezeichnete Ullrich ausdrücklich als Übergangszustand.

Polizei überwacht offen und verdeckt

Frank Göbel, Leiter der Kriminalinspektion Marburg, erläuterte die offenen und verdeckten Überwachungstätigkeiten der Polizei und betonte, dass dabei soziale Kontrolle im Quartier und Stadtteil eine ganz wesentliche Rolle spiele. Verdächtige Beobachtungen müssten selbstverständlich an die Polizei weitergegeben werden.

Weiterer Bericht zu den Fragen Einbringungen der Stadtteilbewohner.

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