‚Bildung im Wandel‘ Leitthema im Studium Generale im Sommersemester 2012
Marburg 23.3.2012 (pm/red) Für das Sommersemester 2012 leistet der Fachbereich Erziehungswissenschaften die Vortragsreihe im Studium Generale. Der Fachbereich rückt drängende Fragen zur Bildungssituation vor allem junger Menschen in den Mittelpunkt – es soll um den Wandel gehen, der sich in unserer Gesellschaft hinsichtlich der Bildungsmöglichkeiten abzeichnet.
Dieser Wandel kennzeichnet seit einigen Jahren mit hoher Priorität auch die bildungspolitische Debatte. „Das, worum es hier in gegenwärtigen und zukünftigen Lebenssituationen geht, ist strittig und höchst brisant“, sagt Prof. Ralf Laging, der für die Vortragsreihe verantwortlich zeichnet. Einerseits zeigten sich aus der praktischen Perspektive pädagogischer Situationen deutliche Tendenzen eines Wandels in der Ermöglichung von Bildungsprozessen, andererseits sei das Selbstverhältnis von Bildung, Individuum und Gesellschaft neu zu bestimmen.
Neben zentralen Fragen zukünftiger schulischer Bildung und dem gesellschaftlichen Wandel mit Fragen zur Bildungsgerechtigkeit vor dem Hintergrund wachsender Globalisierung geht es in einer dritten Perspektive auch um die subjektive Seite erlebter Bildungs- und Erziehungseinrichtungen. „Es geht um sexuellen Missbrauch, Gewalt und Vergewaltigung, um Unterwerfung und Autorität, aber auch darum, wie eigentlich intelligentes Wissen und Können entsteht und wie dazu Lernumgebungen eingerichtet sein müssten“, führt Laging aus.
Der Fachbereich hat 13 renommierte Wissenschaftler/innen für die Vortragsreihe gewonnen. Die Vorträge greifen den aktuellen Bildungsdiskurs auf und versprechen spannende Diskussionen – nicht nur für Angehörige der Universität sondern gerade auch für die interessierte Öffentlichkeit, etwa aus schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen.
Die Vortragsreihe beginnt mit der Bildungssituation an den Hochschulen. Die kontroversen Debatten um den Bologna-Prozess haben die Hochschulen sehr stark verändert. „Wie an vielen Universitäten diskutieren auch wir in Marburg immer wieder die Folgen des Bologna-Prozesses“, erklärt Erziehungswissenschaftler Laging. „Mit jeder Reakkreditierung bemühen wir uns, ein Stück mehr Offenheit, Selbstklärung und Orientierung für Studierende zu ermöglichen und verfangen uns doch immer wieder in den Fallstricken von ECTS, Modulprüfungen und Kompetenzen einer ökonomisch-technischen Modul-Philosophie.“
Podiumsdiskussion zum Auftakt
Dazu passend wird der Bildungstheoretiker Prof. Andreas Dörpinghaus (Uni Würzburg) mit seinem Vortrag ‚Wie man Bildung erfolgreich verhindert. Eine Kritik der Halbbildung‘ die Eröffnungsveranstaltung am Mittwoch, 11. April, bestreiten und eine Podiumsdiskussion über die Hochschule als Bildungsort einleiten. Auf dem Podium sitzen neben Dörpinghaus Unipräsidentin Prof. Katharina Krause, sowie die beiden Professoren Wolfgang Seitter, Weiterbildungsbeauftragter der Philipps-Universität, und Religionspädagoge Bernhard Dressler. Die Podiumsdiskussion wird von Heike Schmoll, Bildungsexpertin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, moderiert.
Die Veranstaltungen finden mittwochs von 20.12 – 21.45 Uhr im Hörsaalgebäude in der Biegenstraße statt. —> Programmübersicht mit den Einzelveranstaltungen und Terminen als Download