Podium im Rathaus: Frieden suchen – Wie halten es die Parteien?
Marburg 1.9.2012 (yb) Im Rahmen der Veranstaltungswoche zum diesjährigen Antikriegstag hatte der DBG-Kreis Marburg-Biedenkopf Parteienvertreter zur Podiumskiskussion eingeladen. Im Marburger Rathaussaal diskutierten teilweise prominente Parteienvertreter und vermittelten Einblicke in ihre Sichtweisen zur nicht allein in Syrien hochaktuellen Frage von Kriegsverhinderung und Friedenssicherung. Ein interessiertes Publikum, darunter zahlreiche Gewerkschafter, verfolgte die ambitionierte zweieinhalbstündige Veranstaltung, die von Johannes M. Becker souverän moderiert wurde. Zielstellung dabei war nicht einen großen ‚Friedensratschlag‘ zu markieren. Stattdessen sollten differierende und auch kontroverse Einschätzungen zu je einzelnen Aspekten insbesondere um weltpolitisch brennende Probleme wie ‚Peace-Keeping‘, ‚Regime-Change‘ dabei besonders die Rolle Deutschlands und der Bundeswehr aufgezeigt werden. Das ist gelungen. Dass dabei für das aufmerksame Publikum mitunter mehr Fragen und Anschauung verschiedener Denkweisen sichtbar wurde, war gewolltes aber nicht einfaches Ergebnis.
Nach Begrüssung durch den DGB-Vorsitzenden Marburg-Biedenkopf Pit Metz artikulierte Oberbuergermeister Egon Vaupel im Rahmen seines Grusswortes die Bedeutung des Themas. „Krieg und Frieden geht uns alle an“ sagte der OB und bezeichnete die Diskussion darüber als ebenso bedeutend für politische Diskussionen wie für eine gesellschaftliche Beschäftigung. Vor der Vorstellung der Diskutanten merkte Moderator Johannes M. Becker an, dass dieses Podium eine reine Männergesellschaft sei. Womöglich artikulierte sich darin die noch historisch fast rein männliche ‚Veranstaltung Krieg‘.
Mit angeregtem Publikum und Podium gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ende wenn nicht schlechterdings zufrieden so doch im Bewußtsein nach Hause, an einer wichtigen Veranstaltung teilgenommen zu haben. Natürlich waren unterschiedliche Positionen, Einzelbewertungen und Gesamteinschätzungen sichtbar und unüberhörbar geworden.
Zugleich ist es dem veranstaltenden DGB in Marburg – allen vorweg Kollege Julius Klausmann – gelungen eine brennende Zeitfrage in relevanter Weise auf den Tagesordnung der
öffentlichen Auseinandersetzung zu bringen.
Die Parteienvertreter haben dabei ungeschminkt Stellung bezogen. Damit wurde die Komplexitätz der Materie wie der Raum für unterschiedliche Gewichtungen und Interessenwahrnehmungen sichtbar. Zugleich erwies sich der Diskurs als fruchtbar, um viele verbleibende Aufgabenstellungen samt verschiedener Lösungsansätze – sei es zunächst nur gedanklich – ein Stück weit sichtbar werden zu lassen.
—> weiterer Bericht mit den Einbringungen der Teilnehmer des Podiums