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Der neue Marburger Gestaltungsbeirat geht an die Arbeit

Vier Mitglieder des neuen Gestaltungsbeirats der Stadt Marburg zwischen zwei Bürgermeistern: Oberbürgermeister Egon Vaupel, links, Prof. Frank Oppermann, Stadtplanerin Sonja Moers, Dipl. Ing. Holger Zimmer, Prof. Hubert Locher und Bürgermeister Franz Kahle. Foto Hartwig Bambey

Marburg 18.9.2012 (yb) Zu seiner konstituierenden Sitzung ist der neu berufene Gestaltungsbeirat der Stadt Marburg zusammen gekommen. Im Rahmen des eintägigen Zusammenseins waren gegenseitiges Kennenlernen, Regularien, Einführung in die Strukturen der Stadt(verwaltung), Wahl von Sprecher und Stellvertreterin und eine Stadtrundfahrt tagesfüllendes Programm. In dem fünfköpfigen Gremium sollen zukünftig Dipl. Ing. Klaus Bierbaum – Mainz, Prof. Hubert Locher – Marburg, Architektin und Stadtplanerin Sonja Moers – Frankfurt,  Prof. Frank Oppermann – Darmstadt und Dipl. Ing. Holger Zimmer – Wiesbaden gedeihlich zusammenarbeiten.

Leicht gefallen ist den Gestaltungsbeiräten, bei deren Konstituierung der Landschaftsplaner Klaus Bierbaum nicht anwesend sein konnte, die Einigung auf die Aufgabenverteilung an Vorsitzenden und Sprecher, was als Aufgaben von Holger Zimmer zusammen mit Sonja Moers als Stellvertreterin wahrgenommen wird. Gewissermaßen als Bindeglied zwischen dem alten Gestaltungsbeirat und der Besetzung des zugleich mit neuer Satzung antretenden neu berufenen Gremiums fungiert der einzige Marburger Hubert Locher. „Man kann die stattgefundene Entwicklung durchaus als Professionalisierung bezeichnen“ sagte Locher dazu, „wobei in der jetzigen Zusammensetzung mit Nicht-Marburgern ein reizvolle und Qualität versprechende Zusammensetzung verschiedener Disziplinen getroffen worden ist.“

Sprecher Holger Zimmer verwies darauf, dass in Marburg mit dem Gestaltungsbeirat seit Jahr und Tag ein Gremium arbeite, was in vielen anderen Städten noch lange nicht vorhanden sei. Natürlich sei die weitgehend externe Besetzung zu begrüßen und Grundlage für aufgabenorientiertes Wirken, um auch für schwierige Projekte eine komptente Plattform werden zu können. Dem schloss sich seine Stellvertreterin Sonja Moers an und artikulierte, dass sie ihren Aufgaben und Einbringungen als Stadtplanerin mit Interesse entgegen sehe.

„Stadtgestaltung ist wie ein Deutschaufsatz“, sagte Frank Oppermann, der zugleich Mitglied im Landesdenkmalbeirat ist. „Es gibt in der Architektur ebenso Regeln, eine Interpunktion, einen Stil und Flüssigkeit in der Sprache, auf die es zu achten gilt.“ Vielfältigen Ansprüchen und konkurierenden Ansichten könne am besten mit einer diskursiven Herangehensweise entsprochen werden.

So hinterließen die neuen ‚Berufsmarburger in Sachen Bauqualität‘ einen munteren und kompetenten Eindruck. Diese Eigenschaften werden sie auch brauchen können in der ‚Boomtown Marburg‘. Ihre gemeinsame Stadtrundfahrt am Nachmittag sollte sie zur kommenden Großbaustelle Universitätsbibliothek am Alten Botanischen Garten führen. Dort dürfte es nicht schwer gefallen sein, erste Eindrücke von den Aufgabenstellungen und Problemlagen einzusammeln. Ob ungelöste Frage der Auslagerung der Uni-Kita, noch im Betrieb befindliches Schwesternwohnheim, Bauleitung beim Hessischen Baumanagement statt bei der Philipps-Universität – um die kommende verdammt große Baugrube für den Wissensspeicher Marburg werden sich absehbar zahlreiche Konflikte ergeben. Gut so für die Neuen, dass sie damit nichts mehr zu tun haben, zugleich aber diese große Nummer mitten in der Stadt vor Augen geführt bekommen.

Aufgaben der vorläufigen Geschäftsstelle und Ansprechperson nimmt in der Bauverwaltung Klaus Fecho (Telefon 201 616) wahr. Der Gestaltungsbeitrat will zweimonatlich einen ganzen Tag zusammenkommen. Nach interner Vorberatung von Projekten soll ab Mittag eine öffentliche Phase der Sitzung anschließen, an der mithin Interessierte teilnehmen können. Solche wird es mit Sicherheit nicht alleine aus den Reihen der örtlichen Agendgruppen und der IG MARSS  geben.
Dem neuen Gestaltungsbeirat ist ein gutes Händchen und viel Augenmaß ebenso zuzutrauen wie zu wünschen. Marburg braucht es und verdient es.

 

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