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Geplatzer Klinikdeal von Fresenius bringt Kurssturz für Rhön-Aktien

Marburg 3.9.2012 (yb) Seit Wochen war über einen zweiten Anlauf der Fresenius AG zur Übernahme einer (nunmehr lediglich einfachen) Aktienmehrheit der Rhön AG spekuliert worden. Dieser Megadeal ist geplatzt und hat für einen schwarzen Montag zumindest für den Kurs der Rhön-Aktien und deren spekulative derzeitige Eigner – darunter in nicht geringem Umfang Hegdefonds – gesorgt. Das Geschehen an der Börse und die sich überschlagende ‚Nachrichtenlage‘ entsprachen geradezu einem Lehrstück in Sachen Kapital- und Börsenspekulation. Fresenius kommt gut weg dabei (Kurssteigerung von + 2 Prozent = Dax-Tagesgewinner). Die Rhön-Aktien stürzen ab (- 23 Prozent). Die Spekulanten schauen in die Röhre (Hegdefonds sollen bis zu 40 Prozent der Rhön-aktien halten). Player in der zweiten Reihe wie Asklepios und B.Braun sind zufrieden. Von den Vorstandvorsitzenden Schneider (HeliosI und Pföhler (Rhön) kommen wohlgesetzte Statements.

So lohnte es an diesem besonders in die Wirtschaftspresse zu blicken. Dort findet sich nun einmal alles Wichtige – aus Sicht der Eigentümer und Analysten. Hier eine Zusammenschau: „Ulf Schneiders Traum von einer riesigen Krankenhauskette in Deutschland ist geplatzt… Für den erfolgsverwöhnten Manager ist es nach zahlreichen gelungenen Milliarden-Deals die erste Übernahme, die in aller Öffentlichkeit scheitert.“ (Reuters). „Wir wollen bei allen Diskussionen eine wesentliche Rolle spielen“, sagte Schneider. (Stern) „Historischer Kurssturz Schwarzer Börsentag für Rhön-Klinikum… Die Aktien von Rhön-Klinikum knicken am Montag so kräftig ein wie noch niemals zuvor in der Unternehmensgeschichte.“ (Handelsblatt)

„Rhön-Klinikum sieht sich für die Zukunft gut gerüstet, um bei der Konsolidierung im Krankenhausmarkt weiterhin eine aktive Rolle zu spielen. Es versteht sich dabei von selbst, dass wir weiterhin unserer Verantwortung für Patienten, Mitarbeiter und Aktionäre gerecht werden.“(Rhön)

„Wir bedauern, dass diese strategisch sinnvolle Transaktion im Rahmen unseres Übernahmeangebots blockiert wurde, ohne eine konstruktive Alternative aufzuzeigen. Jede unserer Investitionen muss bei beherrschbaren Risiken Wert schaffen.“ (Fesenius)

„Der Rhön-Vorstand bedauerte die Absage von Fresenius. „Der Vorstand teilt weiterhin die strategische Logik des Zusammenschlusses zweier großer privater Klinikbetreiber in Deutschland“, sagte Rhön-Chef Wolfgang Pföhler. (Handelsblatt)

„Wegen der anhaltenden Störfeuer von Konkurrenten wie Asklepios oder B. Braun Melsungen werde es kein erneutes Übernahmeangebot geben… Durch den Kursverlust haben auch viele Finanzinvestoren wie der US-Hedgefondsmanager John Paulson viel Geld verloren, da sie auf einen Erfolg des ersten Gebots spekuliert hatten… Als Gewinner des Übernahmekampfes darf sich Asklepios-Eigner Broermann fühlen. (Stern)

Fragen zur Zukunft des UKGM

Noch Fragen? Vermutlich ja. Viele sogar, besonders was die Zukunft der Uniklinkiken in Marburg betrifft. Dazu haben sich am Montag Verantwortliche der Gewekerschaft ver.di mitgeteilt.

—> Zum  Bericht zur Zukunft des UKGM aus Sicht der Gewerkschaft

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