Gerüchteküche in Kassel: Weiteres „Bananen-Kunstwerk“ aufgetaucht und wohl kein Plagiat

25.11.2024 (red/yb) In den frühen Morgenstunden nach Ende des Kirchenjahres ist in Kassel eine weiteres, mithin zweites Bananen-Kunstwerk aufgetaucht resp. gesichtet worden. Da in der Nacht nach dem Totensonntag die Dunkelheit lange anhält, waren mangels …

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„Reize niemals eine Frau, denn ihre Rache wird die Hölle!“ – Premiere von ‚Mamma Medea‘ in Marburg

König Aietes im Vordergrund begeht beim Anblick seines ermordeten Sohnes Apsyrtos, im Hintergrund, Suizid. Foto Ramon Haindl

Marburg 15.11.12 (ma) Ehestreitigkeiten, Betrug, Patchworkfamilie – ein Szenario der Gegenwart! Oder der Antike? Der Regisseur André Rößler, der neben ‚Die schmutzigen Hände‘ von Sartre auch bereits die altgriechische Tragödie ´Antigone´ nach Sophokles am Hessischen Landestheater Marburg inszeniert hat, bedient sich nun der antiken Medea-Mythologie. Er bezieht sich jedoch nicht auf die altgriechische Textgrundlage von Euripides (431 v. Chr.), sondern auf den aktualisierten Text des flämisch-belgischen Schriftstellers Tom Lanoye (*1958).
Abgesehen von der Vorgeschichte der Argonautensage, die Lanoye miteinfließen lässt, sind die beiden Fassungen in ihren Handlungen nahezu identisch: Auf der Suche nach dem Goldenen Vlies verschlägt es den Griechen Jason und seine Kameraden ins ferne Kolchis. Doch König Aietes will eine Gegenleistung für das Vlies und stellt Jason vor nahezu unlösbare Aufgaben. Königstochter Medea verliebt sich in ihn und hilft ihm mit ihren Kenntnissen der Magie den Schatz zu finden. Ihr Vater erkennt den Betrug – die Griechen müssen fliehen und Medea mit ihnen. Zehn Jahre gehen ins Land. Mit ihren zwei Kindern leben Medea und Jason in Korinth, doch ihre Ehe ist unglücklich. Betrug, Kränkungen und Verrat lassen Medea zur Furie werden und Jason muss erkennen, dass er die Rachsucht einer verletzten Frau unterschätzt hat.

Ein seit dieser Spielzeit neues Gesicht im Ensemble des Hessischen Landestheaters, Sonka Vogt, übernimmt die Titelrolle der Medea. Ihr Ehemann Jason wird gespielt von Martin Maecker, der schon in der letzten Inszenierung von Rößler in der Rolle des Königs Kreon brillierte. Die Gastschauspielerin Regina Vogel ist in den Rollen der Chalkiope, Kirke und Kreusa zu sehen.

Dass der Mythos der Medea schon längst Einzug ins 21. Jahrhundert gehalten hat, zeigt auch der Onlineverweis des Hessischen Landestheaters. Auf der Internetpräsenz von Susanne Kleinhenz, Autorin von ´Das 21. Jahrhundert ist weiblich´ und ´Der Mann im weiblichen Jahrhundert´ findet man das Quiz ‚Welcher Mythentyp sind Sie‘, in dem man anhand eines Fragebogens einem mythologischer Charakter zugeordnet wird.

Es bleibt spannend, was Regisseur André Rößler und Dramaturgin Annelie Mattheis in ihrer Inszenierung aus dem Medea-Stoff herausholen. Und, ob Rößler, wie in seinen vergangenen Inszenierungen am Hessischen Landestheater, auch im Falle von ´Mamma Medea´ mit der Interaktion zwischen Schauspielern und Publikum spielt oder eine erneute Auflösung des klassischen Bühnenraums bewirkt.
Karten für das Stück ‚Mamma Medea‘ sind direkt an der Theaterkasse, vorab telefonisch unter 06421-25 608 erhältlich.
Aufführungen 19.30 – 20.50 Uhr am 24.und 27. November, 11. Dezember, 12.und 16.Januar

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