Illustrierte Wochenschau aus Marburg – Transit
Marburg 16./17.3.2013 (yb) Viele erreichen und betreten Marburg durch den Bahnhof. Der wird jetzt allmählich wieder ansehnlich.
Je nachdem, wohin Mensch seine Schritte lenkt, gibt es recht unterschiedliche Szenarien zu sehen: Hier Abbrucharbeiten im Bereich der inzwischen verschwundenen früheren Frauenklinik, vom Pilgrimstein aus betrachtet. In dem Gesamtbereich, eingeschlossen die Flächen, wo jetzt noch das Hochhaus Schwesternwohnheim steht, soll die neue Universitätsbibliothek gebaut werden.
So viel Bauen braucht Planung und Vorarbeiten, Beratung und Abstimmung. Dafür gibt es Gremien, in denen gewählte Stadtverordnete mit Vertretern des Magistrats und MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung zusammenkommen. Diese Sitzungen sind öffentlich. Das nutzen interessierte BesucherInnen und auch Medienvertreter als Gelegenheit und Quelle für Informationen und zur Berichterstattung. Foto oben nach der Sitzung des Sozialausschusses am Dienstag.
Die 10. Kalenderwoche war Sitzungswoche für die Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung: Umwelt, Soziales, Schule und Bauen. Vor Beginn der Sitzung des Bauausschuss wurden ausgehängte Pläne begutachtet. Statt einer Gestaltung mit Kuppel wird das zukünftige Einkaufszentrum zwischen Cappel und Richtsberg in der Formensprache eines Schuhkartons errichtet.
Außerdem hatte das Aktionsbündnis ‚Unser Klinikum‘ zum Pressegespräch eingeladen, um seine erfolgreiche Arbeit zu resümieren. Zugleich sollte der Bericht über die Lage am UKGM als Deutschlands einzigem privatiserten Uniklinikum nach vorn gerichtet werden. Alle Probleme – ob Stellenabbau in Gießen und Marburg oder Arbeitsverdichtung mit belastenden Folgen für Patienten und Beschäftigte – im Großklinikum sind ungelöst. Die Rhön AG ist weiter Zielobjekt von Machtkämpfen an der Börse und die Geschäftsführung des UKGM hat Ergebnisse zu bringen: Raus aus den roten Zahlen. So werden die Auseindersetzungen und das Ringen weiter gehen. Bezüglich der Entwicklung des Uni- und Klinikstandorts Marburg zu einem wachsenden Schwerpunkt in Bereichen von Krebstherapie sieht es derzeit nicht gut aus. Die von der Rhön AG an SIEMENS (zurück) verkaufte Partikeltherapie-Anlage auf den Lahnbergen droht als Testanlage für ein Shanghai-Projekt zu verkommen. Aber vielleicht wird ja Marburg doch und ein neues „Shanghai an der Lahn„.
Ganz woanders und wieder outdoors in der Oberstadt, strahlte am Samstag die Sonne und es reckten sich die historischen Wohnhäuser gen Himmel. Das war am Samstag, vormittags.
Am Abend zurück zum Bahnhof. Das mit einiger Pracht als Zeugnis gelungener Baukunst errichtete Gebäude ist inzwischen auch äußerlich wieder ansehnlich gemacht worden. Zudem wird abends illuminiert. Das mag gefallen. Es gibt jedoch in Marburg gerade einen ‚Antrag gegen Lichtverschmutzung‘ in der Stadt. Das jedoch ist eine andere Geschichte für später.
Dann ist der Sonntag gekommen und vormittags hat es ergiebig geschneit.
In 2013 kommt vor dem April ein März, der macht was er will.
Fotografien von Hartwig Bambey © 2013. Hinweis: auch Standpunkte für Bildideen und Anordnungen (Kompositionen), besondere Ausschnitte etc., unterliegen dem ->Urheberrecht.