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www.frauenlohnspiegel.de: Vielfältige Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben

Marburg 19.3.2013 (pm/red) Welche Unterschiede gibt es zwischen Frauen und Männern im Arbeitsleben, etwa beim monatlichen Gehalt in den einzelnen Berufen, bei den Extras wie  Sonderzahlungen, bei der Weiterbildung oder bei den Aufstiegschancen? Mit dem Internetportal www.frauenlohnspiegel.de unternimmt das WSI-Tarifarchiv seit einigen Jahren den Versuch, mehr Transparenz in die Einkommens- und Arbeitsbedingungen von Frauen (und Männern) zu bringen und hat dazu zahlreiche Studien vorgelegt. Einige Schlaglichter aus den aktuellsten Daten belegen, dass es immer noch vielfältige Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben gibt.

Entgelt – Gender Pay Gap
Der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von Frauen liegt in Deutschland bei gleicher Arbeitszeit rund 21 Prozent unter dem der Männer. Dies deckt sich in etwa mit den Ergebnissen der amtlichen Verdienststatistik. Bei jüngeren Frauen zwischen 25 und 30 Jahren liegt der Abstand bei 15 Prozent, bei Frauen zwischen 36 und 40 Jahren beträgt er 19 Prozent und in der Altersgruppe zwischen 51 und 55 Jahren erreicht er gut 25 Prozent.

Einkommensrückstand bei Mehrzahl von Berufen
Der Einkommensrückstand von Frauen lässt sich über die große Mehrzahl der Berufe beobachten. Das reicht von 3 Prozent bei den Technischen Zeichner/innen über 9 Prozent bei Jurist/innen, 13 Prozent bei Bürokaufleuten, 14 Prozent bei Diplom-Kaufleuten,16 Prozent bei Hotelangestellten, 18 Prozent bei Chemielaboranten/innen, 28 Prozent bei Versicherungskaufleuten bis zu 31 Prozent bei Zahntechniker/innen. Nur in wenigen Berufen liegt das Einkommen der Frauen über dem der Männer. So verdienen Informatikerinnen immerhin 5 Prozent mehr als ihre Kollegen (siehe Übersicht im Anhang der der pdf-Version dieser Pressemeldung; Link unten).

Benachteiligung bei Sonderzahlungen
Nicht nur beim monatlichen Gehalt, sondern auch bei den Sonderzahlungen haben die Frauen das Nachsehen: Fast 57 Prozent der Männer haben nach eigenen Angaben eine Sonderzahlung in Form eines Weihnachtsgeldes erhalten, Frauen dagegen nur zu rund 52 Prozent. Männer bekamen zu gut 50 Prozent ein Urlaubsgeld, Frauen dagegen nur zu 39 Prozent. Männer erhielten zu 21 Prozent eine Gewinnbeteiligung, Frauen dagegen zu 11 Prozent.

Weiterbildung und Beförderung
Während fast die Hälfte der Männer angaben, im letzten Jahr von ihrem Arbeitgeber eine Weiterbildung bekommen zu haben, sind es bei den Frauen mit gut 45 Prozent etwas weniger. Frauen gaben dagegen öfter an, im letzten Jahr eine Weiterbildung selbst finanziert zu haben, nämlich 20 Prozent gegenüber knapp 16 Prozent bei den Männern. Rund 20 Prozent der Frauen, aber knapp 31 Prozent der Männer geben an, dass sie in dem Betrieb, in dem sie arbeiten, einmal befördert worden sind.

Als Führungskräfte benachteiligt
28 Prozent der Frauen mit Hochschulabschluss haben eine Führungsposition. Bei den Männern sind es 43 Prozent. Weibliche Führungskräfte erhalten auch bei gleicher Hierarchiestufe ein deutlich geringeres Gehalt. Frauen mit Hochschulabschluss erhalten als (Haupt-)Abteilungsleiterinnen ein Gehalt, das im Schnitt 21 Prozent unter dem von Männern in derselben Position liegt.

Das Projekt Lohnspiegel
Seit dem Start des Projekts im Jahre 2004 haben sich rund 200.000 Beschäftigte an der Umfrage beteiligt. Der Gehalts-Check bietet Daten zu 354 Berufen. Das Projekt ‚LohnSpiegel‘ ist Bestandteil des internationalen Wage-Indicator-Netzwerks, an dem Projekte aus über 60 Ländern mit gleicher Zielrichtung beteiligt sind.

—>www.frauenlohnspiegel.de: Mehr Transparenz am Arbeitsmarkt

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