Fotoreportage Nächtlicher Schwertransport im weiten Bogen durch die Stadt
Marburg 29.5.2013 (yb) Die unmittelbaren Vorbereitungen, etwa mit Demontagen an Fahrbahnrändern und ‚Längsdrehen‘ von Ampelmasten, waren während des Tages erledigt worden. Dann kamen Absperrbaken und im Lauf des Abends Einsatzfahrzeuge, darunter nicht ganz wenige der Polizei. In Marburg war in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Schwertransport besonderer Art zu stemmen und zu bewegen.
Großcontainer waren von der Längsseite der Stadthalle in der Savignystraße umzusetzen in die Wilhelm-Röpke-Straße. In der Luftlinie mag die Entfernung zwischen altem und neuen Standort etwa 400 Meter betragen.
Für die genehmigte und benutzte Fahrstrecke über Biegenstraße, Universitätsstraße zur Schwanallee, dann hoch zum Cappeler Berg und durch die Weintrautstraße, wird mehr als das 15fache an Länge gehabt haben.
Denn die Weidenhäuser Brücke stand trotz theoretischer Lasttauglichkeit nicht zur Verfügung. (K)Ein Prüfstatiker wollte seine Unterschrift unter diese theoretisch mögliche Routenführung setzen, denn damit wären Schäden am historischen Brückbauwerk von ihm zu verantworten gewesen.
Deshalb also die viel längere Route über den Wilhelmsplatz, also gewissermaßen außen herum.
Dann passierte der Konvoi mit zwei Lastfahrzeugen, vorneweg Polizei mit Blaulicht, die Schwanallee um zur Bergfahrt über die Konrad-Adenauer-Brücke anzusetzen.
Zielort war der Parkplatzbereich neben den Türmen der Philosophischen Fakultät, wohin die Philipps-Universität als Erwerberin die Container hinbestellt hatte. Dorthin ist der Fotograf – inzwischen lange nach Mitternacht – zu Gunsten seiner Nachtruhe allerdings nicht mehr gefolgt.
Trotz derzeit noch offener Verwendungsabsicht der Uni als neuer Eigentümerin hält es die Redaktion durchaus für spekulativ, dass aus diesen Cotaninergebilden Studentenunterkünfte für das Wintersemester werden sollen. Fotografien von Hartwig Bambey © 2013.