Veranstaltung über Wohnungsnot in Marburg am 26. Mai
140514 Der DGB will sich in die Debatte um die Wohnungspolitik in Marburg einmischen. Dabei unterstützen die federführenden DGB-Senioren Initiativen, wie sie inzwischen vom ‚Alternativen Runden Tisch‘ organisiert werden. Denn die Behauptung, in Marburg gebe es keine Wohnungsnot, werde den tatsächlichen Verhältnissen nicht gerecht, lautet dazu die grundlegende Aussage der Gewerkschafter. Viele, nicht nur alte, arme, kranke, behinderte Menschen, Familien mit Kindern oder Studierende, können keinen angemessenen, bezahlbaren Wohnraum mit der Umgebung, die ihnen ein lebenswertes Dasein ermöglicht, finden. „Wir wollen über Fakten und Hintergründe zur Wohnungsituation und Baupolitik in Marburg informieren“, artikuliert das Leitungsteam der DGB-Senioren, von dem die Veranstaltung organisiert wird. Und weiter: „Wir wollen über Alternativen sprechen, wie die Kommune eine aktive, sozialorientierte Wohnungs- und Baupolitik organisieren sollte.“ Damit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, dass Initiativen und Bündnisse, die an einer sozialen Stadt interessiert sind, ihre Arbeit durch Bildung verstärken.
An dem Abend wird Bernd Gökeler, Sprecher der MS-Selbsthilfegruppe, zunächst darstellen, wie vielfältig und drängend der Handlungsbedarf in Marburg und im Landkreis ist. Er will Alternativen einer aktiven kommunalen sozialorientierten Wohnungs- und Baupolitik aufzeigen. Zudem will Gökeler genossenschaftliches und an Selbsthilfe orientiertes Handeln anschaulich machen.
Der Soziologe Werner Girgert wird, ausgehend von der Vernachlässigung des sozialen Wohnungsbaus, die Bedarfsentwicklung an geeignetem und bezahlbaren Wohnraum in Marburg darstellen und die Defizite politischen und bauplanerischen Handelns herausarbeiten. Girgert will aufzeigen, wie einer gesamtstädtische Planungspolitik im Interesse und mit Beteiligung der Betroffenen aussehen müsste, die zugleich Gentrifizierung und sozialräumlicher Segregation entgegentritt.
Im Rahmen dieser wohnungspolitischen Veranstaltung soll zunächst eine breite Diskussion mit dem Publikum in Gang gesetzt werden. In einem nächsten Schritt sollen mit einer weiteren Veranstaltung Politiker und Stadtplaner mit den Forderungen konfrontiert werden. Der Abend zur Wohnungssituation und Wohnraumversorgung am Montag, 26. Mai, beginnt um 19.00 Uhr im Technologie – und Tagungszentrum in der Frankfurter Straße.