Am 29. und 30. Januar 2025 Hochschulerkundung

25.12.2024 (pm/red) Schüler haben während der Hochschulerkundungstage Möglichkeiten, sich umfassend über das Studienangebot der Philipps-Universität zu informieren und ins Gespräch mit Lehrenden und Studierenden zu kommen. Am 29. und 30. Januar 2025 werden Informationsveranstaltungen zu …

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Ethnologen erörtern das Phänomen „Krise“ aus unterschiedlichen Perspektiven

Marburg 24.09.2015 (pm/red) Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde e.V. erörtern rund 400 Ethnologinnen und Ethnologen aus ganz Deutschland das Phänomen „Krise“ aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie erkunden die Relevanz einer Ethnologie der Krise für ein vertieftes Verständnis aktueller und historischer Krisen. vom 30. September bis 3. Oktober findet die Tagung im Audimax, im Hörsaalgebäude in der Biegenstraße statt.

Krisen stellen Sicherheiten und Routinen infrage und implizieren Wandel und Transformation. Sie verweisen auf das Aufbrechen bestehender sozialer und kognitiver Ordnungen, markieren Wendepunkte und signalisieren den möglichen Beginn neuer Epochen. Krisen fordern Entscheidungen unter Bedingungen von Unsicherheit und existentieller Bedrohung. Ob ökonomische, ökologische, politische oder humanitäre Krisen, sie können Ausdruck individueller Lebensbrüche oder kollektiver Wendepunkte von Gesellschaften sein. Krisen beinhalten aber auch Chancen und Potenzial für dynamische Entwicklungen und die Überwindung bestehender Verhältnisse.

Während im medialisierten europäischen Blick Finanz- und Bankenkrisen, arabischer Frühling, Ukraine und Flüchtlingsdramen sich ablösen und temporär die Aufmerksamkeit bannen, nehmen die Teilnehmer der DGV-Tagung die Frage nach der Vielfalt der Krisen in den Blick und fragen: „Wie werden Krisen in unterschiedlichen regionalen und soziokulturellen Kontexten wahrgenommen? Mit welchen kulturell und historisch unterschiedlichen Ursachen, Deutungen und Folgen werden sie verknüpft? Wie werden sie individuell und kollektiv bedeutsam, diskursiv verhandelt und handlungspraktisch relevant? oder aber auch welche neuen Deutungsmuster und sozialen Ordnungen gehen aus Krisen hervor?“

Den Hauptvortrag hält die Lateinamerika-Spezialistin Marisol de la Cadena, Anthropologin an der Universität Kalifornien, am 30. September ab 17 Uhr. Unter dem Titel „Protesting from the uncommons: indigenous cosmopolitics beyond politics“ spricht sie über indigene Gruppen, die angesichts der Zerstörung der natürlichen Ressourcen die Politik mit eigenen Formen des politischen Protestes konfrontieren und diesen zunehmend öffentlich sichtbar machen.

Öffentliche Plenarveranstaltung am 1. Oktober
Die öffentliche Plenarveranstaltung „Krisen, Medien, Ethnologie – Expertise im Zeitalter der Kommentarfunktion“ am 1. Oktober ab 18.30 Uhr befasst sich damit, dass die wachsende Bedeutung von Social Media ethnologische Beiträge zu öffentlichen Debatten in einen völlig neuen Kontext stellen. Eine Journalistin sowie Ethnologinnen und Ethnologen sprechen über Themen aus ihrer Arbeit, die in jüngster Zeit als krisenhaft in den Medien präsentiert wurden. Sie diskutieren, was Medien von Vertreterinnen und Vertretern des Fachgebiets Ethnologie erwarten, inwieweit Expertise gefragt ist und welche Bedeutung die neuen medialen Rahmenbedingungen (ausdifferenzierte Medienlandschaft, Aufmerksamkeit als knappe Ressource, Shitstorms) für die Darstellung ethnologischer Perspektiven in der Öffentlichkeit haben.

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