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6. Filmfestival Globale Mittelhessen startet in Marburg

Globale Mittelhessen 2016Marburg 16.01.2015 (pm/red) Über ein Jahr lang wurden Filme gesichtet, diskutiert und ausgewählt. Am 22. Januar ist es nun soweit. Das regionale Filmfestival Globale Mittelhessen startet in Marburg mit seinem Programm. Es wird bis zum 4. Februar in insgesamt sieben Spielorten in ganz Mittelhessen zu sehen sein. 36 Filme wurden ausgewählt, vornehmlich Dokumentarfilme von Filmemachern rund um den Globus, Filme die sich globalen Themen und Herausforderungen annehmen und Missstände aufzeigen. Aber auch Filme die Hoffnung machen. Geplant sind insgesamt 64 Veranstaltungen, davon allein 21 in Marburg. Austragungsort des Festivals in Marburg ist das Kino Capitol.

Zu jeder der Veranstaltungen sind Fachreferenten oder Filmschaffende für eine anschließende Diskussion geladen. „Das ist eine der Besonderheiten der Globale Mittelhessen, dass das Publikum im Anschluss an die Filme die Möglichkeit hat, mit Experten und oftmals auch mit den Regisseuren selbst in eine Diskussion über der vorgestellten Themen einzutreten.“ erklärt Manuel Kästner vom Verein Motivés, „die Gespräche helfen, das Gesehene zu verarbeiten und zu reflektieren und oftmals münden sie in der Suche nach unseren eigenen Möglichkeiten zu handeln.“

Das Festival bietet, wie auch in den Jahren davor, viel Raum, um über Alternativen und Handlungsstrategien zu diskutieren. Es werden Filme gezeigt, die Geschichten von Menschen erzählen, die sich entschieden haben, gegen bestehende Ungerechtigkeit aufzubegehren und mit mutigen Aktionen für ihre Rechte einzutreten. In Kirgisien hat sich beispielsweise in einer patriarchal strukturierten Gesellschaft eine Gruppe couragierter Frauen entschlossen, einem international agierenden Bergbauunternehmen entgegenzutreten, nachdem die lokale Bevölkerung unter den Folgen des Goldabbaus zu leiden hatte. Der Film „Flowers of Freedom“ zeigt einen Kampf Davids gegen Goliath mit beeindruckendem Ausgang.

Dem aktuellen Thema des „Landgrabbings“ widmen sich gleich zwei Filme der diesjährigen Auswahl. Der Film „La Buena Vida“ begleitet eine indigene Gemeinde in Kolumbien, die wegen Steinkohleförderung umgesiedelt werden soll. Steinkohle die vor allem den europäischen Energiehunger stillt. Aber nicht nur die Schätze, die sich unter der Erdoberfläche verstecken, sind von wachsendem Interesse, auch Boden als Ackerland ist längst als Ressource in den Fokus von Investoren und Spekulanten geraten. Der Film „Landraub“ belegt dies mit eindrucksvollen Beispielen aus unterschiedlichen Ländern. Und dass auch ein schonender Umgang mit unseren Ressourcen möglich ist, zeigt das österreichische Roadmovie „Wastecooking“ auf unterhaltsame Weise am Umgang mit Lebensmitteln.

Eröffnet wird das Festival dieses Jahr im „Theater im G-Werk“ am 22. Januar um 19:30 Uhr. Gezeigt wird der Film „Auf der Seite der Braut“, der syrische Menschen auf ihrem Weg quer durch Europa begleitet. Getarnt als Hochzeitsgesellschaft versucht die Gruppe von Italien bis nach Schweden zu gelangen. Dokumentarisch hält die Kamera dabei fest wie das Filmteam gegen jegliche europäische Reisebeschränkungen verstößt und Menschen, die in Ihrer Heimat und auf der Flucht alles verloren haben, sich ihr Recht auf Bewegungsfreiheit wieder aneignen.
Während des Filmfestivals gibt es auch ein spezielles Angebot für Schulklassen. Ausgewählte Filme werden in Begleitung von Filmschaffenden und Fachreferenten an den Vormittagen in Gießen und Marburg gezeigt. Weiterführende Informationen und Termine sind unter www.globales-schulkino.de zu erhalten.

Über 14 Organisationen und zahlreiche Einzelpersonen sind an der Organisation und Durchführung des Festivals beteiligt. Das reicht von attac-Gruppen und Weltläden in den einzelnen Spielstätten über Vereine vor Ort bis hin zum ver.di-Bildungszentrum in Gladenbach.
Der Eintritt beträgt pro Veranstaltung 4 €, ermäßigt 3 €, sofern nichts anderes angegeben ist.
Getragen wird das Festival von dem Verein Motivés und ist Teil des Regionalen Bildungsangebotes für Nachhaltigkeit und Globales Lernen. Gefördert wird das Festival von Engagement Global aus finanziellen Mitteln des BMZ, aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes durch Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst, dem Hessischen Wirtschaftsministerium, dem Asta Marburg und der Stadt Marburg.

Orte: Eröffnung im Theater im G-Werk Marburg, Afföllerstr. 3a; alle anderen Termine Kino Capitol, Biegenstr. 8
Datum: diverse vom 22. Januar bis 4. Februar 2016

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