Nichts heizt sauberer als Holzpellets – Bauen und Heizen mit Holz sind keine Gegensätze

09.10.2023 | Gastbeitrag von Roland Irslinger  Der enorme Anstieg der Preise für Heizöl und Gas lässt viele Menschen wieder auf altbewährte Holzheizungen setzen. Insbesondere Holz-Pellets sind weiterhin eine kostengünstige Art zu heizen. Heizen mit Pellets …

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Stadtschrift zum Reformationsjahr: „Die von Marpurg und die Welt Martin Luthers“

Vitali Konstantinov begeisterte im Historischen Rathaussaal mit der Vorstellung seiner Illustrationen für die neue Stadtschrift „Die von Marpurg und die Welt Martin Luthers“. Foto Philipp Höhn

Vitali Konstantinov begeisterte im Historischen Rathaussaal mit der Vorstellung seiner Illustrationen für die neue Stadtschrift „Die von Marpurg und die Welt Martin Luthers“. Foto Philipp Höhn

Marburg 2.11.2016 (red) Am Reformationstag erlebten im Rathaussaal 120 Interessierte mit dem Autor Daniel Twardowski und Illustrator Vitali Konstantinov einen Abend wie aus einer anderen Zeit. Es ging um Fragen wie die Marburger zur Zeit Martin Luthers gelebt, gearbeitet, gegessen, getrunken und geliebt haben. Auch die Enteignung der Klöster, die Universitätsgründung, das Marburger Religionsgespräch oder die Täuferdisputation sind Thema von Band 106 der Marburger Stadtschriften. Große und kleine Vorkommnisse der bedeutenden Umbruchzeit der Reformation werden am Beispiel der Stadt Marburg erzählt.

Die Stadtschrift ‚Die von Marpurg und die Welt Martin Luthers‘ wurde als profunder Beitrag zum Reformationsjahr präsentiert. Kulturdezernentin Weinbach erinnerte an die historische Relevanz des geschriebenen Wortes. Die Reformationsbewegung sei ohne Buchdruck nur schwerlich möglich gewesen.

Autor Daniel Twardowski gab in zwei Kapiteln Einblicke in sein Werk. In die welthistorischen Entwicklungen der Zeit eingebettet, darunter besonders die kirchlichen und politischen Machtverhältnisse in Europa, lies er den Bau des Marburger Rathauses Stein für Stein voranschreiten.

Mit sprachliche Feinheiten, wie dem Ausdruck „ordentlich was auf dem Kerbholz haben“, was zur Zeit Luthers einen fleißigen Menschen auszeichnete, konnte Twardowski beeindrucken, wurdeimmer wieder von freudigen Lachen unterbrochen.

Vitali Konstantinov brachte seine Freude bei Gestaltung der Illustrationen für Stadtschrift über „die Marpurger“ zum Ausdruck.  Die wird Stadtschrift von lebendig geschriebenen Geschichten getragen, die sich an Dokumenten und zeitgenössischen Quellen orientieren.

In 26 Kapiteln werden Stadtgeschichte, Reformationsgeschichte und Alltagsgeschichte lanschaulich. Die Marburgerinnen und Marburger werden bezeichnet, wie sie in historischen Dokumenten ihrer Stadtgeschichte benannt sind. War die Gesamtheit der Einwohner gemeint, wurden sie „als die von Marpurg“ tituliert.

Das 240-Seiten-Werk ist im Rathaus-Verlag erschienen. Der Beginn der Reformation wird mit Luthers Thesenanschlag auf das Jahr 1517 datiert. Passend dazu ist der Verkaufspreis des Bandes auf 15,17 Euro festgelegt. (ISBN 978-3-942487-08-5).

Zur Zeit Luthers erlangten Buchdruck und Bücher wachsende Bedeutung und wurden Träger gesellschaftlichen Wandels. Kulturträger sind Bücher bis heute geblieben, zu dem inzwischen das Internet mit neuen Angeboten bei Book of Ra dazugekommen ist.

Autor Daniel Twardowski alias Dr. Christoph Becker hat in Marburg Germanistik und Medienwissenschaften studiert und über die Gelehrtenwelt des späten 16. Jahrhunderts promoviert. Sein Weg führte ihn an die Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel, in die Casa di Goethe in Rom, eine Frühphase als Dokumentarfilmer bis nach New York. Er hat vier Romane veröffentlicht und Literaturpreise erhalten. Im Lutherjahr ist er in Marburg als Kulturamtsmitarbeiter für Reformation und Stadtgeschichte tätig.

Illustrator Vitali Konstantinov hat an der Philipps-Universität Druckgrafik, Byzantinische Kunstgeschichte und kirchliche Kunst der Gegenwart studiert. Zuvor hatte er ein Studium der Architektur, im Freihandzeichnen und der Malerei an der Fachhochschule für Bildende Künste in Gorki/Russland abgeschlossen. Seit sechzehn Jahren ist er als freier Künstler, Illustrator, Autor und Herausgeber tätig. Er hat mit Wladimir Kaminer, Maxim Biller, Eckhard Henscheid, Cornelia Funke und Gila Lustiger zusammengearbeitet. Konstantinov hat über hundert Bücher illustriert und internationale Preise und Auszeichnungen erhalten.

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