Spielzeiteröffnung Hessisches Landestheater
Freitag 17. bis Sonntag 19. September 2010
Drei Premieren an drei Tagen an verschiedenen Spielorten mit sehr unterschiedlichen Inszenierungskonzepten sind Angebot zu einer Diskussion über Inhalt und Form. Die Einmaligkeit dieses Eröffnungswochenendes liegt nicht nur in den ersten Aufführungen des neuen Ensembles, sondern auch in der Auswahl der Gäste und in der Einladung an die Stadt
zum Kennenlernen und Feiern.
Freitag 17. September 2010
19.00 Uhr, Theatervorplatz
Compagnie Beau Geste
Ein Bagger und ein menschlicher Körper, Eisen und Fleisch, in einem ungewöhnlichen Pas de deux. Die Schaufel des Baggers ist funktionell und dynamisch, jedoch gleichsam wie ein menschlicher Arm. Eine offensichtlich so ungleiche Paarung und doch harmonisch und stimmig in ihrer Darbietung, beschreiben Bagger und Tänzer in „Transports Exceptionnels“ am Eröffnungsfest eigenwillig und so passend den Übergang des Bauabschnittes des Foyerumbaus am Hessischen Landestheater Marburg zum Geschehen auf der Bühne.
Der Bagger für diese Vorstellung wird dem Hessischen Landestheater Marburg vom Bauunternehmen Fritz Herzog AG zur Verfügung gestellt.
Mit freundlicher Unterstützung des institut francais d´Allemagne / Théâtre et Danse und Culturesfrance.
Die Compagnie Beau Geste hat u.a. mit ihrem Spektakel „Transports Exceptionnels“ bereits mehr als 40 Länder bereist. Der Stil der Compagnie, die 1981 von 7 Tänzern aus dem Centre National de Danse Contemporaine (Französisches Zentrum für Zeitgenössischen Tanz) gegründet wurde, ist unverkennbar. Sowohl in Zusammenarbeit mit Vertretern anderer Kunstrichtungen (Musiker, Tänzer, Plastikern) als auch in Eigenregie kreierte Beau Geste bereits verschiedene Spektakel wie „Désir-Désir“, „Strada Fox“ und „Princes de Paris“. Jeder Tänzer fungiert sowohl als Choreograf wie auch als Interpret, was dem Repertoire der Compagnie Beau Geste zu einer Vielfältigkeit an solistischen Choreografien und Stücken für Ensemble verhilft.
Achtung: Die Vorstellung der Compagnie Beau Geste findet ausschließlich
am Freitag, den 17. September 2010 statt
„Transports Exceptionnels“ – ein Bagger und ein menschlicher Körper, Mensch und Maschine
in einem ungewöhnlichen Pas de deux, tanzen ausschließlich am Freitag, den 17. September
2010 um 18.30 Uhr auf dem Theatervorplatz. Aus dispositionellen Gründen muss die geplante
zweite Vorstellung am Samstag um 19.00 Uhr vor der Stadthalle leider ausfallen. Ein Grund
mehr, sich das Spektakel am Freitag vor dem neuen Foyer des Hessischen Landestheaters
Marburg nicht entgehen zu lassen.
19.15 Uhr, Theatervorplatz
Spielzeiteröffnung
19.30 Uhr, Bühne
„Hamlet“ Premiere
im Anschluss an die Premiere „Hamlet“,
Theatervorplatz firedancer
Das Spiel mit dem Feuer hat den Menschen schon seit jeher fasziniert. Die Feuertanztruppe „firedancer“ aus Dreieich baut Lichtskulpturen und verbindet Tanz mit Feuer- und Lichtjonglage zu einer neuen Ausdrucksform, mit der die Truppe bereits Zuschauer auf der ganzen Welt in den Bann geschlagen hat. Feuer und Licht verschmelzen mit bekannten Tanztraditionen und überspringen visuelle Grenzen.
ca. 21.30 Uhr Black Box
Die Apparatschiks
Ursprünglich 1988 in Berlin gegründet und eigenen Erzählungen zufolge einst als Matrosen aus dem fernen „Machorka Tabakistan“ (Machorka war eine bekannte russische Zigarettenmarke) ausgewandert, zählen die Apparatschicks zum ersten und populärsten Projekt der deutschen „Russenparty-Szene“. Ihren übermütigen Stilmix aus schnellen Polka- und Ska-Rhythmen, Trinkliedern und lyrischen Balladen beschreiben die vier Musiker Oljeg, Yuri, Viktor und Fedia
selbstironisch als „Volxmusik“. Russische Tanzmusik eben, mal tief melancholisch, dann wieder kraftvoll und lebensfroh.
17. bis 19. September Probebühne
Bruno Pilz „Lacrimosa“
Eine audiovisuelle 5-Minuten Terrine über das Leben und den Tod, Gott und die Welt, über das Fernsehen, Zuschauen und Gesehen werden. Exklusiv serviert als 2-Personen-Menü: Frisches Figurentheaterkonzentrat gewürzt mit modernen Projektionstechniken und einer Prise Perspektivwechsel. Abgeschmeckt und zeitgemäß vorgezaubert.
Samstag 18. September 2010
WIR FEIERN DEN WELTKINDERTAG!
Großes Kinderfest zum Weltkindertag im Hessischen Landestheater Marburg 18. September 2010: 14.00 bis 18.00 Uhr
„Keine Gewalt gegen Kinder“ lautet das diesjährige Motto des Weltkindertags. Eingebettet in ein großes Spielzeiteröffnungsfest vom 17. bis 19. September anlässlich des Intendantenwechsels feiern wir den Weltkindertag dieses Jahr auf dem Gelände des Hessischen Landestheaters Marburg und der Musikschule Marburg.
Ein abwechslungsreiches Programm auf und neben den Bühnen, Figurentheater, Musik für Kinder und von Kindern, Schmink- und Kostümstände, Infobereiche und noch vieles mehr erwarten die großen und vor allem die kleinen Besucher ab 14.00 Uhr.
- Mit Unicef, das in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen feierte,
- der Musikschule Marburg
- dem Kinderschutzbund
- der Kunstwerkstatt
- und weiteren Marburger Einrichtungen
organisiert das Hessische Landestheater Marburg den Ehrentag der Kinder!
DAS W E L T K I N D E R T A G S P R O G R A M M
14.30 Uhr, Außenbühne Theatervorplatz
„Tonfisch“ fällt krankheitsbedingt aus, aber für Ersatz ist schon gesorgt, „Mai
Cocopelli“ springt ein
Auf Grund einer Erkrankung muss die geplante Vorstellung von „Tonfisch – Musiktheater für
Kinder“ am Samstag, den 18. September 2010 um 14.30 Uhr leider ausfallen. Doch es konnte
schnell ein großartiger Ersatz für das ausfallende Musiktheaterprogramm gefunden werden: Mai
Cocopelli wird mit „Die Piraten sind los“ die Außenbühne auf dem Theatervorplatz bespielen.
Die Multiinstrumentalistin und Produzentin von vier Kinderlieder-CDs bringt mit einem großen
Repertoire an beliebten Liedern Kinderaugen zum Leuchten. In der Rolle des indianischen
Wanderers Cocopelli bewegt sie sowohl Sprösslinge als auch Eltern zum Mitsingen und tanzen,
so wie es sich für zünftige Piraten eben gehört. Da wird gegrölt, gelacht, gebastelt und so
mancher entdeckt seine ganz eigene Piratenseele.
Ein Mitmachprogramm für die ganze Familie – und spätestens wenn das berühmte „Piratenlied“
erklingt, stimmt jeder aus Leibeskräften mit ein.
Mai Cocopelli ist eine international preisgekrönte Künstlerin aus Österreich. In diesem Jahr war
sie Finalistin des International Songwriting-Wettbewerbs in Nashville/USA, letztes Jahr hat sie
den Nürnberger Geraldino-Kinderliederpreis gewonnen.
15.30 Uhr, Black Box
Peter Rinderknecht „Portofino Ballade“
Theater für ein wachsendes Publikum / 6+
Ein Musiker wird während seines Konzertes durch ein merkwürdiges Geschehen in seinem Kontrabass gestört. Offensichtlich bewohnen ein junger Kuckuck und dessen Vater das Instrument. Der Alte, Stundenkuckuck mit Leib und Seele, hat hochfliegende Pläne mit seinem Sohn. Er soll den väterlichen Betrieb übernehmen. Aber den Junior, ein schräger Vogel, ödet das Leben in der engen Welt einer Schwarzwälder Kuckucksuhr an. Er träumt sich lieber an
den Strand von Portofino, wo Schnellbote und dolce far niente zuhause sind. Bald ist auch Vater Kuckuck vom Portofino-Fieber angesteckt – ausfliegen kann jedoch nur einer.
Ein Stück über die Schwierigkeit, einen eigenen Lebensweg zu finden, Vertrauen zu haben und das Loslassen zu trainieren.
Seit 1982 ist der Schweizer Schauspieler, Regisseur und Autor Peter Rinderknecht mit eigenen Kinder- und Jugendtheaterproduktionen unterwegs, in Radio und Fernsehen vertreten und nimmt regelmäßig an Workshops und Festivals in der Schweiz und im europäischen Ausland teil.
16.30 Uhr, Außenbühne Theatervorplatz
Chor der Mosaikschule
Der Halli-Galli-Chor ist der Schülerchor der Mosaikschule, an der Schülerinnen und Schüler mit einer geistigen Behinderung unterrichtet werden. Er existiert seit 15 Jahren und sein Repertoire umfasst ein breites Spektrum von alten Volksliedern bis zu aktuellen Top-Hits.
16.45 Uhr, Bühne
Das Helmi „Froschkönig“
Puppentheater für die Familie / 2+
Warum hat Frank der Frosch so schlechte Laune? Vielleicht liegt es daran, dass ihn keiner richtig ernst nimmt. Weder seine Tierkameraden noch die Prinzessin Nathalie. Hochnäsig spielt sie mit ihren goldenen Kugeln und schenkt der Außenwelt keinerlei Beachtung. Doch dann fällt eine Kugel in den Brunnen und Franks Stunde scheint gekommen.
„Das Helmi“: Den Anfang bot eine alte Matratze. Stoffreste und Draht erweckten daraus „Hänsel und Gretel“ zum Leben. Eine zerschrammte Gitarre ließ die Schaumstoffpuppen schließlich im Sommer 2002 am Helmholtzplatz tanzen. Die Kinder kamen in Scharen, manche ein Dutzend Mal hintereinander. „Das Helmi“ war geboren. Der erste Erfolg ließ eine ganze Reihe von Schaumstoffgeburten folgen: Kalif Storch, Vincent van Gogh, Aschenputtel und Schneewittchen, Ödipus, King Kong und viele mehr.
Seit 2007 haben die Helmis – mit Florian und Felix Loycke, Emir Tebatebai und Brian Morrow international besetzt – eine feste Unterkunft im Ballhaus Ost in Berlin gefunden. Es folgten Kooperationen mit dem Jüdischen Museum in Berlin und Einladungen, wie etwa zum Stückemarkt in Heidelberg, zum Mirjang Theater Festival in Korea (mit anschließender Koproduktion), in die Schweiz, zum „No Limits“- Festival, zur „at:tension“ oder auch ins „Theater für Alle“ in Bremen.
17.30 Uhr, Außenbühne Theatervorplatz
E3J – Die Kinderrockband der Musikschule
Die Jungen Musiker verblüffen die Zuhörer mit reibenden Drums, druckvollem Bass und harten Gitarrensounds. Neben Cover-Songs spielen sie auch eigene Titel. Rockig und frech!
18.00 Uhr, große Parade vom Hessischen Landestheater Marburg
bis zur Stadthalle, mit Höhepunkt am Rudolphsplatz
Grotest Maru, Mabó-Band und Compagnie Albédo
„Grotest Maru“ verbindet Darstellende mit Bildender Kunst, Tanz mit Theater, öffentlichen mit privatem Raum und ist darauf spezialisiert, für verschiedene Plätze oder Landschaften ortsspezifische Projekte zu entwickeln.
Seit 1999 auch international auf Tournee, war „Grotest Maru“auf der Expo 2010 in Shanghai zu Gast.
In der direkten und spontanen Begegnung mit dem Publikum entwickelt die „Mabó-Band“ ihren unvergleichlichen Stil, für den es keine Parallele gibt. Kaum eine andere Musikgruppe erreicht während der Darbietung diese Symbiose einer theatralisch-musikalischen Kommunikations- Show mit dem Publikum.
Man sieht sie schon von weitem, die Vierlinge der Compagnie „Albédo“ in Gummistiefeln, Trenchcoats, Borsalino- Hüten und Sonnenbrillen. „The Bigbrothers“, die wohl berühmteste Produktion der französischen Straßentheatergruppe, ähneln Figuren wie Inspektor Colombo, Philip Marlowe oder Dick Tracy.
Trotz ihrer Körpergröße von 2,50 Metern und Teleskophälsen glauben sie, dass sie nicht auffallen.
Sie verfolgen alles und jeden und observieren von oben herab das Geschehen.
19.30 Uhr, Stadthalle
„The Black Rider“ Premiere
im Anschluss, Stadthallenvorplatz firedancer
ca. 21.30 Uhr, Foyer der Stadthalle Straight Bourbon
Schwarzer Anzug, Hut und Sonnenbrille – das sind die Markenzeichen von Straight Bourbon. Und nicht nur das Outfit steht für die Filmmusik aus den beiden legendären Road-Movies der Blues Brothers.
Mit einer gelungenen Mischung aus Entertainment, Witz und heißem Rhythm´n Blues der 60er und 70er Jahre bieten die Gastspiele der hessischen Blues-Brüder vom ersten Ton an eine flotte Bühnenshow, die sowohl Band als auch Publikum jede Menge Spaß bereiten.
Geprägt durch die eindrucksvolle Stimme von Sänger und Keyboarder Sebi Storck, das lockere Entertainment von Frontmann Nobs Bender und die druckvolle 5-köpfige Horn-Section besticht Straight Bourbon durch eine äußerst sympathische Art des Auftretens.
Sonntag 19. September 2010
17.00 Uhr, Black Box
Das Helmi „Leon der Profi“
Einsam und eigenen Regeln unterworfen, das ist die Welt von Leon, dem Killer und Philosophen, dessen Zuneigung einzig seiner entwurzelten Pflanze und dem benachbarten Waisenkind Mathilda gilt. Die Situation nimmt eine Wende, als Gary Oldmann, ein korrupter Cop, auftaucht. In einem gnadelosen Duell treffen sie schließlich in der Berliner Unterwelt
aufeinander.
Basierend auf dem gleichnamigen Thriller von Luc Besson entstand mit „Leon der Profi“ eine Filmadaption in Schaumstoff, die beim Impulse Festival 2007 mit dem Dietmar N. Schmidt-Preis für eine herausragende künstlerische Einzelleistung ausgezeichnet wurde.
19.00 Uhr, Bühne
Familie Flöz „Hotel Paradiso“
Bizarres trägt sich zu im traditionsreichen „Hotel Paradiso“, einem kleinen, von der Seniorchefin mühsam zusammengehaltenen Familienbetrieb in den Bergen. Während der Sohn des Hauses sich mit seiner Schwester einen erbitterten Kampf um die Leitung des Hotels liefert, bestiehlt das Dienstmädchen die Gäste und der Koch zersägt nicht nur Schweinehälften…
Als der erste Tote auftaucht, geraten Personal und Gäste in einen Strudel bitterböser Ereignisse. Dunkle Abgründe tun sich auf und der Niedergang des Hotels scheint besiegelt. Leichen sind allemal schlecht fürs Geschäft!
Die „Familie Flöz“, 1994 zunächst als kleine Gruppe aus dem Essener Studiengang Pantomime der Folkwang Hochschule hervorgegangen, gastiert seither auf internationalen Bühnen und erhielt u.a. 1995 den 1. Preis des Internationalen Gauklerfestival Koblenz, 1996 den Preis des Festivals Theaterzwang NRW und noch im gleichen Jahr den Hannoverschen Querkunstpreis.
Es folgten Auszeichnungen beim Cavalcade Edinburgh Festival 2001, 2005 der Prix Spécial du Jury des MIMOS Festival, Périgeux, sowie 2007 und 2010 der Schwerter Kleinkunstpreis.
20.00 Uhr, Historischer Schwanhof
„Theater der Finsternis: Der Sturm“ Premiere
21.00 Uhr, Black Box
Annie Bonny – and the hinking sinking ladies
Die Heimat der drei Piratendamen Jimmy, Johnny und Jack ist die wilde See. In Piratenfachkreisen werden sie „The One Hand Killing“ genannt und wer sie kennt, hat nichts mehr zu verlieren. Mit seeräuberisch polternden und schiffsbrüchig knarzenden Klängen erzählen die drei hinking Ladies von ihren Abenteuern, tanzen mit weinenden Piratenbräuten
und singen herzzerreißende Piratengospels.
22.00 Uhr, Black Box
VEB Elektrokohle – Berliner Liveelektro mit Instrumenteller Lautverschiebung und Bilderrausch
Eine tanzbare Ton-Bild-Verknüpfung für Auge und Ohr, Haut und Haar. Das Projekt verwischt Soundgrenzen, während Bilder im Rhythmus auf der Leinwand tanzen und eine Mädchenstimme Geschichten singt.
Aus elektronisch erzeugten Bauteilen arrangieren und inszenieren Bernhard Range und Paul Faltz seit 2009 kunstvoll ein ästhetisch-musikalisches Klanggebäude in Fabriknähe.