Vormärz und Rückkehr des Winters
Marburg 6.März (yb) Alles anders als geplant möchte man meinen, geradezu so, als ob Wetter je planbar gewesen wäre. Dabei ist ein Frühjahrshochwasser längst da gewesen und schon wieder abgelaufen, im Stadtgebiet von Marburg. Möglichen Erwartungen und Planungen zuwider, schneite es kräftig in den Morgenstunden des ersten Märzsamstages. Ob der Tag noch ein Sonnabend wird, hat sich zu erweisen. So war Schneeräumen wieder angesagt und als „Schneemann“ begrüsste eine freundliche Verkäuferin in einer Bäckerei einen Kunden.
Das Winterwetter mag nerven und anstrengend sein besonders für dienigen, die ein ruhiges Wochenende erwarten und doch rausmüssen, damit Fahrbahnen und Gehwege ohne sonderliche Gefahren genutzt werden können. In der Oberstadt, auf Pflasterbelag, ist ein Besen das geeignete Werkzeug.
Ansonsten droht, was einem Marburger Wissenschaftler im vergangenen Monat in Berlin passierte. Der war in die Hauptstadt gereist, um an einer Tagung teil zu nehmen. Auf einem Stück Fußweg zum Hotel rutschte er auf einem vereisten Gehweg aus und stürzte. Als er das Krankenhaus nach Untersuchung und Beobachtung über Nacht am nächsten Tag verlassen durfte, war die Tagung zu Ende. Um verzichtbare Erfahrungen reicher und weitgehend mit dem Schrecken davon gekommen, ist der Wissenschaftler zurück gefahren.
Schneeschieber, Besen, Räumfahrzeuge, Streusalz, Splitt, und erneut Extraschichten für Stadtwerker. Für alle anderen bleiben zumindest Winterschuhe und Winterkleidung angesagt. Dabei wollen Einzelhändler ihre Frühjahrskollektionen an die Frau und an den Mann bringen, Kunden und Konsumenten wünschen sich zwanglosem Einkaufsbummel. Prospekte und Plakate dafür sind längst gedruckt und verteilt. Versöhnlich stimmen mag, für kurze Zeit, der Anblick schneebedeckter weißer Stadt-Landschaft. Zum Jahresende wird Schnee herbeigesehnt. Aber jetzt? Es ist eben Vormärz im Winterkleid. Vielleicht hilft es einen Schneemann oder eine Schneefrau zu bauen, einfach so.