Demonstration für ein anderes Bildungssystem – auch in Marburg
Marburg 9.6.2010 (yb) Ein bunte laute und selbstbewußte Demonstration bewegte sich am Mittwochnachmittag auf zwei Routen durch Marburg. SchülerInnen und Studierende, Eltern und Lehrende trugen Transparente und Fahnen, schlugen Trommeln und skandierten lautstark für ein besseres Bildungwesen.
Für diesen 9. Juni hatte ein Bündnis aus Eltern, Lehrenden, SchülerInnen und Studierenden aufgerufen im Rahmen bundesweiter Aktionen „des Bildungsstreiks“ unter dem Motto „Freie Bildung für ein freies Leben – Kürzungen aktiv entgegentreten!“ zu demonstrieren
Die Demonstranten protestierten gegen die derzeitigen Zustände im Bildungssystem. Kritisiert wurde, dass vom „Kindergarten, über die Schulzeit bis zur Hochschule krank machender Leistungsdruck, zunehmende Entdemokratisierung von Bildungseinrichtungen“ stattfindet. Verwiesen wurde auf
- Schulzeitverkürzung und Verkürzung der Studiendauer mit G8-Abitur oder Bachelor/Master System
- soziale Selektion durch Notenvergabe im gegliederten Schulsystem
- zunehmende Ausrichtung der Lehrinhalte nach ökonomischen Gesichtspunkten
Die angekündigten Haushaltskürzungen für Schulen und Hochschulen verschärfen diese Entwicklungen noch weiter schreiben die Veranstalter in ihrer Pressemitteilung. Verwiesen wird auf Protestaktionen in 70 Städten für freie und emanzipatorische Bildung, dazu in mehreren Städten Österreichs. Dies betone die internationale Dimension des Problems. Eine verstärkte Globalisierung des Protests sei schon seit mehreren Monaten zu beobachten.
Ein Demonstrationszug kam von der Leopold-Lucas-Straße, der andere von der Mensa am Erlenring. In der Gutenbergstraße an der Augustinertreppe gab es nach dem Zusammentreffen eine erste Kundgebung. Durch die Oberstadt ging es weiter über den Steinweg zum Firmaneiplatz, wo die Abschlußkundgebung stattfand. Redebeiträge kamen von einem Schüler, einer Mutter, einem Vertreter der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und einem Studierenden.