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Ägyptologie an Uni Marburg von Abschaffung bedroht

Marburg 14.7.2010 (pm/red) Energischer studentischer Widerspruch kommt als Reaktion auf die drohende Schließung der Ägyptologie.  Mit Petitionslisten  protestierten Studierende bei der Senatssitzung am 12. Juli. Über 1000 Studierende der Philipps-Universität haben bereits die Petition zur Erhaltung der Ägyptologie unterzeichnet, informiert der ASTA.

Sachzwanglogik gemäß Hochschulpakt

Stefanie Fritz,Vorsitzende des Allgemeinen Studierenden-Auschuss (ASTA), findet deutliche Worte der Ablehnung zur möglichen Schließung der Ägyptologie.
Die Abschaffung von sogenannten Orchideenfächern sei das Beiwerk der neoliberalen Bildungspolitik der schwarz-gelben Landesregierung. „Präsidentin Prof. Krause setzt hier in der Tradition der Sachzwanglogik ihres Amtsvorgängers Prof. Nienhaus die Kürzungen durch den kürzlich vereinbarten Hochschulpakt um“ sagt die ASTA-Vorsitzende. Die Studierenden würden zudem eine weitere Verschmälerung der universitären Fächervielfalt in Hessen befürchten.

Das Studienfach Ägyptologie konnte erfolgreich aufgebaut werden und leistet Lehre und Forschung, was anderen Reiseziel (Foto Dieter Schütz pixelio.de)

Ägyptologie hessenweit nur in Marburg

Das Fachgebiet Ägyptologie wurde 2006 eingerichtet. Dies folgte erwünschter Schwerpunktbildung, vorgegeben vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK). Ägyptologie gehört zum Zentrum für Nah- und Mitteloststudien (CNMS) in Marburg. Sie ist renommiert und auch international eingebunden. An der Phillips-Universität findet sich der einzige Lehrstuhl, als Honorarprofessur, für dieses Fachgebiet in Hessen.
Die Verantwortlichen leisten einen beachtlichen Lehrexport für andere Fachbereiche. Durch eine breite Vernetzung ist ein einmaliges Angebot an orientwissenschaftlicher Vielfalt entstanden.

Wer Ägyptologie in Marburg studiert

  • Studienfach im Bachelor-Studiengang „Historische Sprach-, Text- und Kulturwissenschaften“
  • Studienfach im Bachelor-Studiengang „Orientwissenschaften“
  • Begleitfach in zahlreichen weiteren Studiengängen
  • Schwerpunkt im Masterstudiengang „Alter Orient und Ägypten“
  • eine große Anzahl von Promotionstudierenden

Wandrelief im Zentrum für Nah- und Mitteloststudien am Firmaneiplatz (Foto H.Bambey)

Kommt eine Vier-Jahres-Frist?

Dass Universitäts-Präsidentin Krause den Mitgliedern des Fachbereichsrats des Fachbereichs Fremdsprachliche Philologien, an den die Ägyptologie angegliedert ist, ein „Vierjahres-Gnadenfrist“ bis zur Abwicklung des Faches eingeräumt habe, findet sich in der Pressemitteilung des ASTA erwähnt. Die Studierendenvertretung kritisiert dies, weil es nicht der „Vertrauensschutzfrist“ von mindestens fünf Jahren entspricht, die Studierenden zusteht, um eine ordentliche Beendigung ihres Studium zu ermöglichen. Damit kann der Gedanke kommen, dass hier bald Fakten geschaffen werden oder bereits geschaffen sind.

„Wir verlieren eine unschätzbar bereichernden und profilgebenden Teil unsere Universität und das Vertrauen der Studierenden in die Hochschulleitung“ sagt Yvonne Engel, eine Studierende mit Schwerpunkt Ägyptologie. Sie bringt damit ein schwelendes Problem der Uni Marburg im heißen Sommer 2010 auf den Punkt.

Deutlicher Widerspruch zur Abschaffung der Ägyptologie

Auch angesichts protestierender Studierender und übergebenen Unterschriftenlisten sah sich Unipräsidentin Prof. Katharina Krause in der Senatssitzung am 12. Juli nicht in der Lage eine Perspektive für die Ägyptologie zu markieren. Zur Begründung verweist die Unipräsidentin auf die Finanzkanppheit und den fehlenden ordentlichen Lehrstuhl, versieht doch Professor Rainer Hannig die Lehre für die Ägyptologie im Rahmen einer Honorarprofessur.

Ihr Unverständnis zur drohenden Abschaffung der Ägyptologie in Marburg artikulieren mehrere Studierende sehr deutlich in mehreren Kommentaren zu Berichterstattung in der Oberhessischen Presse.

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