Licht, Transparenz und Luzenz in eleganter Krümmung
Marburg 16.7.2010 (yb) Eine neue und besondere Galerie findet sich seit Juni in Marburg. Viele Hundert oder Tausend Menschen sind darin unterwegs. Geöffnet ist bis spätabends, nachts. Präsentiert wird Glaskunst in besonderer Eigenart. Die leicht geschwungene Galerie samt ihrer Bestückung ist einmalig weit und breit, sogar in Deutschland. Doch mit ihr ist kein Galerist in Erscheinung getreten. Auch ist es keine Galerie in einem Gebäude der Universität. Wer denkt, dass dann nur noch eine Firma übrig ist, liegt nicht daneben. Betreiber der Galerie ist eine Firma, besser eine Gesellschaft, der Stadt Marburg, die GeWoBau. Der Standort ist eine ungewöhnliche Mischlage, in Marburg auf jeden Fall.
Glaskunst profan, nicht sakral, dafür solar
Zwischen unten und oben, Pilgrimstein und Wettergasse, Parkhaus und Oberstadt ein gläserner, gehenswerter und sehenswerter “Kunstweg”. Die Macher und Gestalter dieser Kunstpräsentation zeigen sich von dieser Eigenart überzeugt. Dafür spricht die Namensgebung – nicht eben kleingeistig.
SolarGlasKunst Das Marburger Projekt
Kirchgänger und Besucher der kaum 500 Meter entfernten Elisabethkirche wissen es. Glas hat seit langem eine innige Beziehung zu Gestaltung und Kunst. Im gläsernen Verbindungsgang zwischen Parkhaus Pilgrimstein und der Oberstadt wird dies inszeniert und in einem gewissen Sinn rekonstruiert. Bereits vor der Ausgestaltung als Galerie hatte dieser Ort etwas von einem “Skywalk”. Die Passage lohnte wegen der ungewöhnlichen Ausblicke. Nunmehr sind dort 7 Glas-Kunst-Werke von 7 verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern präsentiert. Dazu wurde der Kopfbereich, die Einmündung des Verbindungsganges zum vertikalen Fahrstuhltrakt, “solarkünstlich” gestaltet. Es gibt eine Ausstellung und eine ständige Installation.
Glas und Licht, Kunst und Solarzellen
In der gläsernen Galerie gibt es (zumindest) zweierlei zu betrachten. Ausgestellte Kunstwerke auf und mit Glas und eine Gestaltung des gläsernen Verbindungsganges im Mündungsbereich zu dem ebenfalls gläserne Fahrstuhltraktes. Der Fahrstuhltrakt hat im oberen Bereich Gestaltung mit farbigen Photovoltaik-Elementen erhalten.
Kunst im öffentlichen Raum, mit Photovoltaik
Die Gestaltung des Parkhauses am Pilgrimstein ist in der Bundesrepublik das erste Glaskunstprojekt unter Einbeziehung von Photovoltaik im öffentlichen Raum. Die Einweihung war bereits im Juni. Es gibt einen gedruckten Katalog zu SolarGlasKunst Das Marburger Projekt, erhältlich für 7,50 Euro bei Presseamt der Stadt Marburg und vor Ort auf Deck 14 an der Kasse des Parkdecks.
Inzwischen wurde das Projekt mit dem Deutschen SolarKunstPreis 2010 ausgezeichnet.