Sportentwicklung Marburg
Marburg 23.7.2010 (pm/red) In Sitzung am 26. Februar 2010 hat die Stadtverordnetenversammlung dem Sportentwicklungsplan zugestimmt. Dieser Plan bildet die Ausgangslage für einen Prozess, der in Arbeitsgruppen fortgeführt werden soll. Die Entwicklung von Grundlagen für sachorientierte Entscheidungen wie Abwägung unterschiedlicher Interessen ist zunächst dorthin delegiert.
Insgesamt fünf Arbeitsgruppen befassen sich mit der Weiterführung der Sportentwicklung in Marburg, wie Sportdezernent und Oberbürgermeister Egon Vaupel mitteilt. Leitung der Arbeitsgruppen ist Prof. Michael Klein übertragen. Eine erste gemeinsame Sitzung findet Anfang September statt.
Hürdenlauf, eine Disziplin im Mehrkampf (Foto H.Wegmann – pixelio.de)
Sportentwicklung als Hürdenlauf
Es gibt viel zu tun auf den Feldern des Sport in Marburg. Die gewünschte Vier-Felder-Halle ist dabei nur ein Thema. Es gibt viele Begehrlichkeiten und Interessen. Dies an verschiedenen Standorten in der Kernstadt und darüber hinaus. Dazu kommt enger werdende Finanzausstattung. Die städtischen Investitionen werden zurückgefahren. Von 55 Millionen Euro in 2010 auf nurmehr 25 Millionen im nächsten Jahr. So steht es in den Haushaltsentwürfen.
Die Entwicklung im Sportbereich macht viel Arbeit. Vieles ist zu bedenken und zu verknüpfen. Alte Infrastruktur und Trendsportarten , Sanierung und Neubau, Leistungssport und Sport als Freizeitbetätigung oder zum Gesundwerden. Es liegt viel an und die Arbeitsgruppen werden gut zu tun haben.
Für Interessierte werden nachstehend Aufgabenstellungen für die Arbeitsgruppen vollständig, gemäß der Pressemitteilung der Stadt Marburg, wiedergegeben.
Arbeitsgruppe 1 – gedeckte Sportstätten
- schnellst mögliche Verwirklichung des Neubaus einer 4-Felder-Halle
- Sichtung aller Sporthallen in Marburg
- die Erstellung einer Prioritätenliste zum Abbau des Sanierungsstaus (in Verbindung mit den städtischen Fachdiensten Sport, Schule und Hochbau als Schulträger und Staatlichen Schulamt Marburg-Biedenkopf als Schulaufsicht)
- Überprüfung von Renovierungs- und Umbauerfordernissen sowie von Erweiterungs- und Ausbaumöglichkeiten (Rucksacklösungen) und der Erneuerungs- und Ergänzungserfordernisse der Expertise bei Umbaumaßnahmen (z.B. Böden)
- Überprüfung zur Realisierung einer Dojo-Halle, Realisierung einer Kletterhalle, eines Boxzentrums
- Überprüfung einer sportartspezifischen Hallennutzung
Arbeitsgruppe 2 – Schwimmbädersituation
- Überprüfung der Möglichkeiten für eine 50m-Bahn (unter Hinzuziehung von Experten/innen und Besichtigung von Lösungen in anderen Kommunen),
- Konzeptentwicklung zur Entzerrung der Nutzungskonflikte der verschiedenen Nutzer/innengruppen im AquaMar,
- Überprüfung der Realisierung eines „Schwimmbads in der Lahn“.
- Überprüfung der Ausstattung der Schwimmstätten in Marburg.
Arbeitsgruppe 3 Freiflächen, ungedeckte Sportstätten, Grünanlagen
- Sichtung des Zustandes der Sportplätze in Marburg
- Empfehlungen zur qualitativen Verbesserung,
- Erstellung einer Prioritätenliste zur Einrichtung weiterer Kunstrasenplätze an signifikanten Standorten in Marburg,
- Empfehlungen zur Sanierung und Ergänzung der Bolzplätze in Marburg,
- Ausweitung der Nutzungsmöglichkeiten der freien Sportflächen an der Richtsbergschule,
- Empfehlungen zur informellen Nutzung und Bespielbarkeit freier Flächen und Plätze,
- Empfehlungen zur bewegungsgerechten Umgestaltung von Schulhöfen (in Verbindung mit dem Fachdienst Schule, dem Sportinstitut der Universität Marburg und der Arbeitsgruppe „innovative Projekte“)
- Empfehlungen zur seniorengerechte Ausgestaltung von Frei- und Sportflächen in Marburg
- Überprüfung der Jogging- und Inlinerstrecken (vor allem an der Lahn), Erfordernis von Verbreiterungen, Einrichtung von nichtasphaltierten Strecken, Einrichtung eines beleuchteten Streckenabschnitts, Markierungen und Streckenangaben
- Überprüfung des Radwegenetzes in Marburg und der Verbindungen mit dem Umland (in Verbindung mit dem Radverkehrsbeirat) Sanierungserfordernisse, Ausschilderung, Markierungen und Streckenangaben, Verbesserungen der Anschlüsse und Verbindungen, Verbesserungsvorschläge zur Verkehrssicherheit
- Überprüfung der Wanderwege in Marburg, Sanierungsbedarf,, Ausschilderungen, Markierungen und Streckenangaben, Erweiterungen
- Prüfung der Möglichkeit zur Einrichtung eines Reha-Parcours in Marburg (in Verbindung mit den Kliniken auf den Lahnbergen)
- Überprüfung des Zustandes der Trimm-dich-Pfade in Marburg
- Überprüfung der wohnortnahen Freiflächen in Marburg zur Eignung für niedrigschwellige bewegungsaktive Freizeitnutzung
Arbeitsgruppe 4- innovative und kreative Projekte, Trendsport
- Überprüfung zur Realisierung einer Kletterhalle, zur Realisierung einer Dojo-Halle, zur Realisierung eines Boxzentrums und der Anlagen/ Einrichtungen für Trendsportarten
- Empfehlungen zur Etablierung einer regelmäßigen Veranstaltungsreihe zu aktuellen Fragen und Problemen des Sports
- Expertise zur Einrichtung einer Informationsplattform
- Vorschläge zu dauerhaften Kooperationen mit dem Landkreis
- Überprüfung von Möglichkeiten der Reduzierung der Barrieren, die sich aus kulturellen Variationen im Bewegungsverhalten ergeben (z.B. bei Migranten)
- Expertise zu Gender Mainstreaming im Sport
- Überprüfung der Situation von sozial benachteiligen Bevölkerungsgruppen im Sport sowie der Sportsozialarbeit in Verbindung mit dem Sportinstitut der Universität Marburg und anderen
- Konfliktfelder im Sport
Arbeitsgruppe 5 – Leistungs-, Spitzen-, Breiten-, Behinderten-, Gesundheitssport
- Gesprächskreis mit den leistungs- und Spitzensporttreibenden Sportvereinen Marburgs
- Überprüfung von Verbesserungsmöglichkeiten der Talentsichtung und Talentförderung
- Einrichtung eines Förderpreises für talentierte Nachwuchssportler/innen, Akquirierung von Sponsoren, Erstellung der Vergabekriterien, Einrichtung einer Jury
- Förderung der Einrichtung eines Tennisleistungszentums (in Verbindung mit den Tennisvereinen)
- Förderung einer Mädchen-Fußball-Schule als Basis für einen qualitativ hohen Frauenfußball in Marburg
- Einrichtung eines Bewegungs-, Sport- und Talentförderungsprojekts als „Marburger Modell“
- Expertise zum Behindertensport in Marburg
- Projekte zur Ausweitung und Vernetzung des Gesundheitssports (in Verbindung mit dem Sportkreis Marburg),
- Einrichtung von Projekten zur Gesundheitsförderung von Berufsschülern entsprechend dem beruflichen Belastungsprofil (in Verbindung mit dem Sportinstitut der Universität Marburg und Fitnessstudios)
- Projekte des „Sozialsports“ in Stadtteilen mit besonderem Förderungsbedarf und für soziale Problemgruppen/ Entwicklung von Vorschlägen zur Evaluation der Effizienz (in Verbindung mit dem Sportinstitut der Universität Marburg und dem bsj)