Leiharbeit im Operationssaal
Marburg 18.8.2010 (mm) Wenig Zeit ist vergangen, seit zu berichten war, dass im Rhönklinikum auf den Lahnbergen der Kittel funkt. In die Arbeitskleidung integrierte RFID-Chips sollten hinter dem Rücken von Betriebsrat eingeführt werden. Konzern und die Klinikleitung scheuen offenbar keinen Konflikt. Erneut ohne Kenntnis des Betriebsrates sind nach Meldung der Oberhessischen Presse vom 14.8.2010 Leiharbeiter zur Reinigung von Operationssälen eingesetzt worden.
Kliniksführung wird immer dreister
Dass erneut die Mitarbeiter und ihr Vertretungsorgan in Verstoß gegen Recht und Gesetz übergangen werden ist eine Sache. Was soll Mensch davon halten, wenn hochsensible Klinikbereiche von schlecht qualifizierten und schlecht bezahlten Aushilfspersonal gereinigt und hygienisch in Ordnung gehalten werden sollen. Kopfschütteln über soviel Dreistigkeit reicht nicht mehr aus. Die Verantwortlichen brauchen offenbar eine starke Aufsicht und dazu Sanktionen.
Wer weiß, wass kommt. Vielleicht erhält demnächst der Noch-Ministerpräsident und Klinik-Privatisierer Roland Koch einen gutdotierten Beratervertrag beim Rhön-Klinikum. Er kann dann darüber wachen, dass gröbste Schnitzer im neoliberalen Regime der Klinikführung vermieden werden. Oder wenigstens „gegenüber der Öffentlichkeit gut ausgebügelt“ werden. Erfahrung hat der Mann mit sowas schließlich.