Hörsaalgebäude Baustelle mit Atemschutz
Marburg 19.8.2010 (yb) In den Semesterferien haben Arbeiten zur Sanierung und energetischen Erneuerung des Hörsaalgebäudes in der Biegenstraße begonnen.
Seit einiger Zeit bereits stehen außen große Container vor dem markanten Bauwerk in der zweiten Reihe.
Zunächst geht es um die Freilegung der Betondecken in den Foyerbereichen. Die Verkleidung wird demontiert, mit Atemschutz für die Arbeiter. Dabei wird in den Etagen und Fluren abschnittsweise gearbeitet. Türen werden abgeklebt, in einer Unterdruckzone werden die mineralischen
Platten demontiert. Dabei werden Feinstäube freigesetzt. Feinstäube in der Lunge können krank machen. Daher müssen Vorkehrungen getroffen werden. Zuallerst bei den Arbeitern, deren Gesundheit bedroht wäre. Sie müssen Atemschutzmasken tragen, wenn sie in den abgetrennten Bereichen arbeiten, wo gerade demontiert wird. Etagenweise und abschnittsweise getrennt, werden von den Foyerdecken die alten Mineralplatten entfernt und in Container entsorgt. Zuvor sind die Arbeitsabschnitte atmosphärisch isoliert worden. Sie wurden sorgfältig abgeklebt.
Damit kann keine Luft und auch kein Staub entweichen. Durch große Saugrohre wird Unterdruck erzeugt und die Luft nach Reinigung in Filtern nach außen geleitet. Nach Demontage der Mineralplatten als Deckenunterverkleidung wird abschließend der Bereich mit Wasser gereinigt, um anhaftende Feinstäube zu binden.
Danach erst ist ein Abschnitt für weitere Arbeiten vorbereitet, kann geöffnet und darf wieder ohne Schutzmasken betreten werden. Die Arbeiten mit Schutzkleidung sind anspruchsvoll, verlangen Sorgfalt und das Atmen durch Schutzmasken ist beschwerlich. Das verlangt Arbeitspausen, um einen Arbeitstag durchstehen zu können.
Dem Ergebnis sind Aufwand und Mühen nicht anzumerken. Die wieder nackten Betondecken sind vorbereitet für kommende Einbauten und technische Installationen. Wie Annette Biederbeck als Referntin für Arbeitsschutz der Uni mitteilt, sind die Mineralplatten kein Sondermüll. Getroffene Vorkehrungen dienten prophylaktisch der Gesundheit der Arbeiter im Baustellenbereich. Zudem solle diese Arbeitsweise verhindern, dass Partikelreste von grundsätzlich als problematisch anzusehenden Feinstäuben im Gebäude verbleiben und später von Nutzern eingeatmet werden.
So könnten die unter Atemschutzvorkehrungen demontierten Materialien als regulärer Bauschutt entsorgt werden, informierte ergänzend Eckhard Diehl, Dezernatsleiter Gebäudemanagement und Technik. In Gebäuden mit eingebauten Asbestmaterialien müssten im Unterschied zum Marburger Hörsaalgebäude wesentlich höhere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. In solchen Fällen brauche es Mehrkammerschleusen und eine aufwendige Entsorgung der Materialien über Sondermülldeponie.