ene mene meck, und du bist weg
Marburg 2.9.2010 (yb) Von einem Ladensterben in Cappel zu berichten, wäre wohl übertrieben. Gleichwohl summieren sich die Ladenschließungen in der Ortslage von Marburgs größtem gewachsenem Stadtteil. Von der vormaligen Kichberg-Apotheke redet schon keiner mehr. Die wurde vor mehr als einem Jahr geschlossen.
Bereits mehrere Ladengeschäfte in Cappel geschlossen
In diesen ‚Tagen hat bereits ein Lebensmittelladen als Nahversorger geschlossen. Umsatzeinbußen von 20 Prozent machten das Weitermachen wirtschaftlich unmöglich.
Ein neuer Billig-Discounter in der Marburger Straße kostete Kunden und den notwendigen Umsatz, wie der Betreiber dazu mitgeteilt hat.
Den Nachteil haben gerade ältere Bewohner, die sich ohne PKW schwertun ihre Lebensmittel für den täglichen Bedarf einzukaufen.
Die Gärterei in der Marburger Straße ist vor einiger Zeit verschwunden. Auf deren vormaligen Betriebsgelände werden Wohnhäuser gebaut.
Aus der Gärtnerei ist ein kleiner Verkaufsladen zweihundert Meter weiter geworden.
Zur gleichen Zeit wird das erweitere Einkaufszentrum von Tegut vorangetrieben. Baubeginn steht dort vor der Tür.
Studie testiert ausreichend Kaufkraft für alle
Im Zuge des Bebauungsplanes für das Fachmarktzentrum in der Bauherrschaft von Tegut ist ein Bebauungsplan aufgestellt worden. Zu dessen Bestandtteilen gehörte eine Anlayse der Kaufkraftsituation, nicht zuletzt um Verdrängungswettbewerb auszuschließen. Siehe dazu den Bericht vom 24. August in das-marburger.
Bleibt die Marburger Straße in Cappel eine Einkaufstraße ?
Doch Papier ist geduldig und Studien bilden allenfalls Teile der Wirklichkeit korrekt ab.
So muß zumindest die Frage aufgeworfen werden, wie es mit den Einzelhandelsgeschäften in Cappel weitergehen wird.
Derzeit ist die Marburger Straße eine lebhafte Straße mit recht interessantem Mix. Viele gehen dort einkaufen.
Auch eine Apotheke wird mit dem erweiterten Tegut-Fachmarktzentrum neu eröffnen. Die Studie sieht keine Probleme. Doch kommt es dann zu Verdrängungseffekten, wird es zu spät sein.
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Dabei geht es nicht alleine um weitere Wege. Einkaufen im Stadtteil hat viele Qualitäten. Von Anonymität ist da keine Rede. Man kennt sich, redet miteinander. Der Laden, die Bäckerei, das Blumengeschäft gehören einfach dazu.
Oben im neuen Stadtteil Stadtwald vermissen die Bewohner das und hätten gerne das eine oder andere Geschäft. Dort muss alles hinaufgeschleppt werden.
Weit und breit gibt es kein Geschäft. Höchstens einen Kaugummiautomaten für Kinder.
Auch die Stadt Marburg würde dort gerne einen Lebensmittelmarkt ansiedeln.
Wenn dann ein solches Schild hinter der verschlossenen Eingangstür hängt ist es zu spät.
Dann stimmt nur noch der Kinderreim
– ene mene meck, und du bist weg