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Studierende der Wuhan University für ein Jahr in Marburg

Marburg/Berlin 4.9.2010 (pm/red) Bereits zum dritten Mal heißt der Fachbereich Rechtswissenschaften Gäste aus dem chinesischen Wuhan willkommen. Sie studieren das kommende Jahr an der Philipps-Universität. Diesmal sind 14 angehende Juristinnen und Juristen der Einladung gefolgt. Die handverlesenen Studierenden müssen an der ostchinesischen Heimatuniversität hervorragende Leistungen vorweisen. Erst nach einer Deutschprüfung in Wuhan verbringen sie ein Jahr an der Marburger Uni. Sie besuchen Lehrveranstaltungen in Gebieten des deutschen Rechts, Schwerpunkte Zivilrecht und Öffentliches Recht. Besonderes Plus ist Anerkennung der Studienleistungen im heimatlichen Studiengang.

„Das Programm wird in China außerordentlich gut angenommen“, resümiert Prof. Gilbert Gornig, Dekan des gastgebenden Fachbereichs Rechtswissenschaften.

Weitere Kooperationen in Verhandlung

„Soeben haben wir eine Kooperation mit der Nanjing University of Finance and Economics vereinbart. Wenn die weiteren Universitäten teilnehmen, die bereits Interesse geäußert haben, reichen die Kapazitäten unserer Wohnheime bald nicht mehr.“

Ein Dutzend junge Damen und ein Mann von der Wuhan University studieren für ein Jahr in Marburg Rechtswissenschaften. Die Gäste begrüßten Vizepräsident Prof. Joachim Schachtner, Prof. Gilbert Gornig und Prof. Hans-Detlef Horn vom Fachbereich Rechtswissenschaften, Studienberaterin Petra Zrenner sowie Petra Kienle von der Stabsstelle Internationale Kooperationen (Foto Pressestelle Uni Marburg).

Den großen Andrang begründet Gornigs Juristenkollege Prof. Hans-Detlef Horn: „Für die meisten Gaststudierenden aus China wirkt sich der Auslandsaufenthalt prägend auf die wissenschaftliche Sozialisation in den Rechtswissenschaften aus.“ Die Vermittlung der Anwendung von Recht stehe im Vordergrund der Lerninhalte bei den Studierenden.  Später müssen sie dies auf chinesisches Rechtverständnis übertragen.

Vertiefungsstudium möglich

Schließlich, so fügt Gornig hinzu, sei deutsches Recht ein echter Exportartikel. Nach gutem Abschluss ihres Studiums in China können die Studierenden an die Philipps-Universität zurückkehren. Hier den einjährigen Studiengang LLM speziell für Absolventen mit ausländischem juristischem Studienabschluss belegen und promovieren.

Für die meisten der Studierenden im Alter von 20 Jahren handelt es sich um die erste Reise ins Ausland. Deshalb steht nicht nur Studium im Mittelpunkt stehen. Es geht auch um Eintauchen in fremde Kultur. Hilfreich ist das Orientierungsprogramm, der Universitä,t  für ausländische Studierende zentral angeboten. Dazu persönliche Betreuung am Fachbereich.

80 Tausend und 18 Millionen

Die Möglichkeit, hautnah zu erleben, wie Lebensstil einer Kleinstadt sich vom industriellen Ballungszentrums in Wuhan mit 18 Millionen Einwohnern unterscheidet, macht zusätzlichen Reiz des Auslandsjahres.

Hintergrundinfo

Die im Jahr 2000 neu gegründete Wuhan Universität in der Provinz Hubei in Zentralchina mit ihren 45.000 Studierenden, von denen 12.000 Postgraduierte sind, geht zurück auf das „Ziqiang Institute“ von 1893. Als forschungsstarke Volluniversität mit eigener Doktorandenausbildung befindet sie sich auf Platz sechs eines chinesischen Hochschul-Rankings. Mit der Philipps-Universität Marburg verbindet sie seit 2005 eine Kooperation, die bisher der Fachbereich Rechtswissenschaften mit Leben füllt. Jedes Jahr absolvieren 14 bis 18 Wuhan-Studierende einen Teil ihres juristischen Bachelor-Studiums an der Lahn.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Gilberg Gornig
Fachbereich Rechtswissenschaften
Telefon +49-(0)6421/28-23127

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