Berliner Geschichten: Habanero in Charlottenburg
Berlin 3.9.2010 (yb) Zur hergottsfrühen Zeit als der Tag gerade vier Stunden alt war, ist Luis Peréz im Gr0ßmarkt gewesen, um für das Wochenende die frischen Sachen, vor allem Obst zu besorgen.
Seinen Tante-Emma-Laden öffnet er früh, schließlich gibt es Brötchen bei ihm zu kaufen. Dazu gibt es vieles mehr im Habanero, wo sommerabends Quartierbewohner sich gerne mal eine Flasche Wein oder einen Cuba Libre genehmigen.
Luis Peréz lebt seit 1993 in Berlin
Politischer Flüchtling sei er keineswegs. Nein, das nicht, erzählt Luis Orlando Collazo Peréz und schüttelt mit dem Kopf. Die Revolution in Kuba war notwendig und mit Ché Guevara, das war sowieso gut. Anfänglich ist er Geschäftsführer einer Firma gewesen. Er lebt seit 1993 in Berlin.
Vor einem Jahr hat er sich selbstständig gemacht in Charlottenburg. Sieben Minuten sind es bis zum Kudamm und doch ist es ein ruhiges Wohnquartier.
Er lebt von den Bewohnern, die sich bei dem Mann aus Havanna, das nämlich bedeutet Habanero, Getränke und den Kleinbedarf holen. Und abends im Sommer gerne bei ihm vor dem Laden sitzen. Berliner Kiez eben.
Der Kubanische Konsul war schon im Laden. Den kennt Luis Peréz persönlich, erzählt er. Kubanische Filme haben sie schon mal gezeigt. In einem Geschäft auf der anderen Straßenseite. Weil dort mehr Platz ist. Filme aus Kuba gäbe es hier nicht und so haben sie die eben besorgt. Er wendet sich wieder einer Kundin zu. Die kommen und gehen ständig bei Habanero.