Internationale Sommerschule Visuelle Neurowissenschaften für 30 Nachwuchswissenschaftler
Marburg/Berlin 7.9.2010 (wm/red) Zum vierten Mal bereits findet seit vergangenem Sonntag die Internationale Sommerschule „Visuelle Neurowissenschaften“ statt. Sie wird vom Marburger Neurophysiker für Forschung Professor Frank Bremmer, zusammen mit Professor Karl Gegenfurtner, Gießen, und Professor Jochen Braun, Magdeburg, organisiert. Schon der ersten Sommerschule im September 2004, ebenfalls auf Schloss Rauischholzhausen, bescheinigt Bremmer „einen unerwartet großen Erfolg“.
Erfolg brachte Wunsch nach Fortsetzung
Rückblickend berichtet er: „Wir erhielten damals mehr als 150 exzellente Bewerbungen, nämlich von Promovierenden und PostDocs aus aller Welt. Es fiel uns sehr schwer, nur die 30 besten nehmen zu können. Aber das Konzept der Sommerschule mit einer intensiven Betreuung durch die insgesamt 20 Gasttutoren, durchweg renommierten Neurowissen-schaftlern aus Europa und den USA, ließ nicht mehr Teilnehmer zu. Am Ende der Sommerschule 2004 wurden wir von den Promovierenden wie auch den Vortragenden geradezu gedrängt, weitere Schulen dieser Art zu organisieren und nach Möglichkeit zu einer ständigen Einrichtung werden zu lassen“.
Finanzierung wird nunmehr von den Unis selbst getragen
Die Organisatoren setzten diesen Wunsch um. Die Volkswagenstiftung, von der die erste Schule im Jahr 2004 finanziert wurde, unterstützte großzügig den Folgeantrag des Initiatorentrios und förderte nach 2006 im Jahr 2008 eine Sommerschule. Das Gesamtfördervolumen betrug etwa 180.000 Euro. Damit war die Förderhöchstgrenze von maximal drei Schulen durch die Volkswagenstiftung erreicht. Die Folgefinanzierung stellen in diesem Jahr die Europäische Vereinigung der Neurowissenschaftlichen Gesellschaften (FENS) und die Philipps-Universität Marburg, die Justus-Liebig-Universität Gießen, sowie die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Leibniz-Preisträger und Champalimaud Award Winner
Wie in den Vorjahren gingen 2010 fast 200 hochkarätige Bewerbungen ein. Daraus wurden die 30 Besten ausgewählt. Die Sprecher sind erneut international anerkannte Spitzenforscher. Unter ihnen ist der diesjährige Leibniz-Preisträger und Direktor des Deutschen Primatenzentrums, Professor Dr. Stefan Treue. Es nimmt teil der diesjährige Champalimaud Award Winner Professor Anthony Movshon von der New York University.
Bremmer und seine Kollegen sind von dem Erfolg der diesjährigen Veranstaltung und der Euphorie der Teilnehmer so motiviert, dass sie versuchen wollen, eine ständige Einrichtung im zweijährigen Abstand aufzubauen. Die Sommerschule wäre damit ein Gegenpol zu renommierten Veranstaltungen in den USA, zum Beispiel Cold Spring Harbor. Damit könnte die Bedeutung des Standortes Mittelhessen für die Neurowissenschaften weiter gestärkt werden. Mehr Informationen gibt es im Internet.