Neue Wohnformen – Ziele und Unterstützungsmöglichkeiten der Kommunen
Berlin/Marburg 13.9.2010 (wm/red) Baugemeinschaften, Wohnprojekte, genossenschaftliches Wohnen, betreute Pflege-WGs. In der Wohnungspolitik und Stadtentwicklung kommt man um solche Begriffe nicht mehr herum. Diese Themen beschäftigen längst auch in Marburg Menschen persönlich und Planer beruflich. Etwa für die Entwicklung des jungen Stadtteils Stadtwald. Überhaupt, unterschiedliche Modelle des Wohnens stehen regelmäßig im Mittelpunkt von Medienberichten und Veranstaltungen.
Gesellschaftliche Veränderungen wie Alterung und Vereinzelung sowie die sich verändernden Leitbilder stärken das Interesse in der Bevölkerung an neuen Wohn- und Lebensformen. Zugleich fungieren sie als Hoffnungsträger für die Stabilisierung von Quartieren, als Baustein der Stadtreparatur oder gar als Weg aus einer künftig zu erwartenden Krise der sozialen Sicherungssysteme.
Neue Wege brauchen Zeit und Zuwendung
Beschriebenen Hoffnungen stehen Probleme bei der Gründung, Grundstückssuche und Finanzierung und Vorbehalte gegen eine Förderung durch die öffentliche Hand gegenüber. Es bedarf oft jahrelanger Findungsprozesse, bis eine Gruppe entstanden und ein Projekt verwirklicht ist. Die Begleitung solcher Prozesse durch die Kommunalverwaltungen und andere externe Akteure erfordert einen hohen Kommunikations- und Steuerungsaufwand, der nicht selten für Ernüchterung sorgt.
Diesem Spannungsverhältnis zwischen hohen Erwartungen an die positiven Effekte und den Problemen bei der Entstehung von neuen Wohnformen widmet sich ein Seminar des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu). Folgende Aspekte stehen im Mittelpunkt:
- Rolle für Wohnraumversorgung und Stadtentwicklung der verschiedenen mit „Neue Wohnformen“ verbundenen Wohnmodelle
- Neue Modelle als dem Weg aus dem Nischendasein oder Modethema
- Standortbedingungen für das Entstehen neuer Wohnformen
- Formen der Unterstützung seitens Kommunen für neue Wohnformen
Stadtentwicklung und neue Wohnformen
Ein Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Vorstellung verschiedener Modelle zur Unterstützung neuer Wohnformen durch die Kommunen. Zugleich geht es um die dahinter stehenden stadtentwicklungspolitischen Zielsetzungen. Im Rahmen eines „Vor-Ort-Vormittags“ im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg wird anhand verschiedener Praxisbeispiele dargestellt, an welche Bevölkerungsgruppen sich die unterschiedlichen Angebote neuer Wohnformen richten.
Veranstalter Deutsches Institut für Urbanistik
Ort Berlin
Termin 4. und 5. November 2010
Informationen im Internet