Interkulturelle Woche 2010 mit Vortragsveranstaltung
Marburg 14.9.2010 (pm/red) Eine aktuelle Diskussion über zugewanderte Menschen in Deutschland ist mit dem Namen Thilo Sarrazin verbunden. Bereits vor dessen veröffentlichten Äußerungen hat die christlich-muslimische friedens-initiative (cm-fi) festgestellt, dass es in Bezug auf die Vorstellungen über die Lebenswelt zugewanderter Menschen zu viele Vorurteile gibt und dass diese Menschen viel zu sehr als geschlossene Gruppe gesehen werden.
Studie öffnet die Augen
Einen anderen und differenzierten Blick zeigt die Studie „Die Milieus der Menschen mit Migrati-
onshintergrund in Deutschland“ von Sinus Sociovision. Diese Studie hat insgesamt acht Migranten-Milieus mit jeweils ganz unterschiedlichen Lebensauffassungen und Lebensweisen identifiziert. Migranten in Deutschland sind keine soziokulturell homogene Gruppe.
Religiöse Prägungen werden überschätzt
Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit, Religion und Zuwanderungsgeschichte beeinflussen die Alltagskultur. Sie sind aber letztendlich nicht identitätsstiftend. Dass man nicht von der Herkunftskultur auf das Milieu schließen kann und der Einfluß religiöser Tradition oft überschätzt wird, sind zwei andere wichtige Bestandteile des Resultats dieser Studie.
Dr. Marc Calmbach, Abteilungsleiter „Sozialforschung“ bei Sinus Sociovision, wird diese Studie vorstellen. Anschließend besteht Möglichkeit zum Austausch.
Vortrag „Die Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland“
Ort Historischer Saal im Rathaus Marburg
Termin 22. September 2010
Uhrzeit 19.00 Uhr