Schließung des Lesesaals im Stadtarchiv Kassel

12.11.2024 (pm/red) Der Lesesaal des Stadtarchivs wird vom 20. November 2024 bis 28. Februar 2025 geschlossen. Grund der Schließung sind anstehende Umbaumaßnahmen in den Magazinbereichen. Zugriff und die Bereitstellung von Archivmaterialien sei in dieser Zeit …

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Vaterschaftsmonate und Teilzeitarbeit

Mütter und Väter gemeinsam mit Kindern

Marburg 18.9.2010 (pm/red) Immer mehr Väter möchten nicht nur Ernährer, sondern auch Erzieher sein. Sie möchten ihre Kinder aufwachsen sehen, eine umfassende Einbindung und ihre Partnerin im Haushalt und beruflich unterstützen. Dennoch möchten sie selbst weiterhin berufstätig sein. Nach einer Einführung des neuen Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes im Jahr 2007 zeigen Statistiken deutlich, dass mehr Väter die Möglichkeit nutzen, Familie und Beruf zu vereinen. Im Herbst 2009 waren dies über 20 Prozent. Jedoch nehmen zwei Drittel dieser Elterngeldväter eine Auszeit von zwei Monaten und sind danach wieder voll berufstätig.

Die neue Vaterrolle als Ernährer und Erzieher

Dass es auch anders geht, davon möchte die Universitätsstadt Marburg überzeugen. Die Leiterin des Gleichberechtigungsreferats Marburg, Christa Winter, unterstreicht dies. „Es ist wichtig, dass Kinder zu ihren Vätern schon früh eine Beziehung aufnehmen können, damit zwischen ihnen ein dauerhaftes und harmonisches Verhältnis entstehen kann, und Mütter berufstätig bleiben können.“

Gemeinsam für Kinder da sein macht Spaß, wie hier beim Kinderzirkus in Marburg (Foto Hartwig Bambey)

„Es muss selbstverständlich werden, dass Männer Familienleben und Erziehung in ihre Lebensplanung integrieren“, sagt Oberbürgermeister Egon Vaupel. „Untersuchungen belegen, dass sich immer mehr Männer wünschen, die Vaterrolle zu leben und dafür beruflich auch zurückstecken. Aber das wird gesellschaftlich noch viel zu wenig anerkannt.“
Gefördert wird die Aktion von der Stiftung „Hessenstiftung – Familie hat Zukunft“. Das Klinikum Gießen-Marburg wird zusätzlich im Laufe dieses Jahres eine große Plakatausstellung zum Thema präsentieren.

Neuorientierung mit vielen Folgen

Von einer Neuorientierung der Väter im Berufs- und Familienleben profitieren Familien und Unternehmen. Nach einer Forsastudie im Jahr 2005 sind Menschen in familienfreundlichen Unternehmen zielorientierter und produktiver als in weniger familienbewussten Betrieben. Viele Unternehmen haben die Familien- und Fürsorgepflicht bereits anerkannt und unterstützen dies.

Hintergrundinformation

Das Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz ermöglicht es Vätern, ihre Kinder zu Hause zu betreuen und gleichzeitig ein Elterngeld zu beziehen. Beide Elternteile können den Zeitraum frei untereinander aufteilen. Ein Elternteil kann höchstens zwölf Monate, also ein Jahr, für sich in Anspruch nehmen. Um zwei weitere Monate kann dies verlängert werden, wenn sich die Partnerin oder der Partner an der Betreuung des Kindes beteiligt und dabei das Erwerbseinkommen wegfällt.

Kinder brauchen ihren Vater, nicht nur am Sonntagnachmittag (Foto H.Bambey)

Erfahrungen sind positiv

Viele Väter möchten die intensive Zeit mit den Kindern nicht mehr missen, wollen auch wieder in ihrem Beruf weiterarbeiten. In solchem Fall bietet sich Teilzeitarbeit an. Diese Möglichkeit gilt unter Männern als ungewöhnlich. Viele von ihnen fürchten den Verlust von Status und Eingebundenheit in ihr Unternehmen. Jedoch macht gerade die doppelte Verantwortung in Beruf und Familie und neu gewonnene Erfahrungen diese Männer zu wertvollen Arbeitnehmern. Gleichzeitig für Familie und Beruf verantwortlich zu sein, stärkt Fähigkeiten. Prioritäten setzen, delegieren und produktiver nach Projektzielen zu suchen, werden trainiert.

Ausstellung im Rathaus

Eine Ausstellung „Vaterschaftsmonate und Teilzeitarbeit“ bis Freitag, 8. Oktober 2010 im Rathaus, 1. Stock, Foyer vor dem Historischen Saal, besichtigt werden.

Weitere Informationen

Weitere Informationen sind im Gleichberechtigungsreferat, Rathaus, Markt 1, 3. Stock, 35037 Marburg, erhältlich. Beratungen können barrierefrei im Rathaus stattfinden.  Auskünfte unter Telefon 06421/201377, E-Mail: gleichberechtigungsreferat@marburg-stadt.de   Informationen und Antragsstellung beim Regierungspräsidium Gießen, Telefon 0641/303-4444.

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