Marburg-Biedenkopf und Schwalm-Eder leisten Abfallwirtschaft gemeinsam
Marburg 19.9.2010 (pm/red) Nachdem der Kreisausschuss der Übertragung abfallwirtschaftlicher Aufgaben auf einen neuen Verband zugestimmt hatte, kam jetzt die Zustimmung im Kreistages Marburg-Biedenkopf. Das Thema Abfall sei für ihn das erste große Thema, mit dem er sich als Kreisbeigeordneter 1993 auseinander zu setzen hatte, erläutere Landrat Fischbach. Die geplante Mülldeponie im Arzbachtal sei damals im Kreistag intensiv diskutiert worden. „Entsorgungsnotstand und explodierende Gebühren waren Schlagwörter, die die Abfallwirtschaft im Landkreis Marburg-Biedenkopf kennzeichneten. Erst als Planungen zur Deponie Arzbachtal und der Müllverbrennungsanlage in Kirchhain endgültig zu den Akten gelegt worden waren, gelangte die Abfallwirtschaft in ruhigeres Fahrwasser“, sagte Fischbach nach der Kreistagssitzung.
Kreisausschuss und Kreistag stimmen zu
Fischbach lobte die ausgezeichnete Arbeit, die der Betrieb für Abfallwirtschaft (BefA) bis jetzt geleistet habe. Das Thema Müllentsorgung sei seitdem nie wieder ein richtiger Streitpunkt gewesen. Die gute Arbeit des BefA und die Zusammenarbeit mit dem Schwalm-Eder-Kreis werde nunmehr folgerichtig in neuem Verband zusammengeführt. Abfallwirtschaft Lahn-Fulda (ALF) heißt der neue Verband, der zum Jahreswechsel die Verantwortung für die Abfallentsorgung der insgesamt 49 Kommunen übernimmt.
Kooperation seit 15 Jahren
Bereits seit 1995 arbeiten beide Landkreise bei der Abfallwirtschaft zusammen. Den Verantwortlichen ist es wichtig, dass die erfolgreiche Abfallwirtschaftspolitik der vergangenen Jahre im Verband fortgesetzt wird. Hessenweit dürfte eine solche Fusion im Abfallbereich neu sein.
Mit einem Personalbestand von insgesamt 66 Beschäftigten startet der Verband. Dazu gehören
- das Entsorgungszentrum Schwalm-Eder mit Deponie Wabern
- die Müllumladestation in Marburg-Wehrda
- die Erddeponie in Amöneburg
- die Müllumschlagstation in Schwalmstadt
Die in beiden Landkreisen vorhandenen Entsorgungsanlagen bleiben erhalten. Dazu die sondern Verwaltungsstandorte in Marburg und Homberg/Efze.
Der Neuanfang bedeutet die Auflösung der kreiseigenen Abfallwirtschaftsbetriebe. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf beendet der 1991 gegründete Betrieb für Abfallwirtschaft (BefA) nach 20 Jahren seine Tätigkeit.
Entwicklung im Rückblick
- 1991 Der Schwalm-Eder Kreis betreibt für die Entsorgung seiner Abfälle die Deponie Wabern. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf besitzt keine eigene Abfallentsorgungsanlage und liefert seine Abfälle auf Basis einer Mitbenutzungsvereinbarung auf die Deponie Wabern
- 1991 Gründung des Betriebes für Abfallwirtschaft Marburg-Biedenkopf
- 1995 Beide Kreistage beschließen die Zusammenarbeit und gemeinsamen Betrieb der Deponie Wabern
- 1998 Abschluss eines Entsorgungsvertrages zwischen beiden Landkreisen und Müllheizkraftwerk Kassel GmbH, der Hausmüllentsorgung bis 2020 sicherstellt
- 2001 Gründung des Deponiezweckverbandes, der die Deponie Wabern betreibt, Gesellschafter sind die beiden Landkreise
- 2011 Übertragung aller abfallwirtschaftlichen Aufgaben der Landkreise auf die Abfallwirtschaft Lahn-Fulda (ALF)