Kirchliche Kunst im Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Marburg 22.9.2010 (pm/red) Am 7. Oktober wird die Abteilung Kirchliche Kunst im Marburger Museum für Kunst und Kulturgeschichte wiedereröffnet. Die von Dr. Fabian Fröhlich neu konzipierte Abteilung umfasst Zeugnisse kirchlicher Kunst vom 9. bis zum 19. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt auf der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kunstgeschichte der Stadt Marburg und des Landes Hessen. Einige vorher gezeigten Werke wurden durch andere herausragende Exponate aus dem Depot ausgetauscht. Zur Eröffnungsveranstaltung werden Unipräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause, die Museumsdirektorin Dr. Agnes Tieze und der wissenschaftliche Mitarbeiter des Museums Dr. Fabian Fröhlich sprechen und in Führungen die neue Präsentation vorstellen.
10 Themenbereiche in der Dauerausstellung
Insgesamt wurde die Präsentation in zehn Themenbereiche untergliedert: „Die Anfänge des Christentums in Hessen“, „Bauskulptur des Mittelalters“, „Christus am Kreuz“, „Die Elisabethkirche“, „Bildersturm“, „Altäre und Andachtsbilder“, „Heiligenverehrung“, „Ludwig Juppe“, „Liturgische Geräte“, „Der protestantische Kirchenraum“ und „Heiligenverehrung und Volksfrömmigkeit“. Deutsch-englische Objektbeschriftungen und Texttafeln zu den genannten Hauptkapiteln liefern ausführliche Besucherinformationen. Auch die Ausstattung des Raumes gewann durch einen neuen Anstrich, der farbigen Gestaltung der Stellwände und Vitrinenböden sowie der neuen Beleuchtung.
Exponate aus der Elisabeth-Kirche
Zu den Höhepunkten der Sammlung gehören eine Anzahl von ehemaligen Ausstattungsstücken der Marburger Elisabethkirche, die sich als Dauerleihgabe im Museum befinden, darunter eine Anzahl von Fensterbildern, das Schutzgehäuse für den Elisabethschrein, ein romanischer Prunkschlüssel, zwei Scheibenreliquiare und eine Reihe von Heiligenfiguren, die einst die Chorschranke schmückten. Weitere herausragende Exponate sind beispielsweise Kapitelle von der ersten Grabeskirche des heiligen Bonifatius aus Fulda, mehrere große Kruzifixe des 12.-15. Jahrhunderts, ein Zinnreliquiar, das vermutlich aus der ersten Hospitalskapelle der heiligen Elisabeth stammt, und das so genannte „Althefer-Positiv“: die einzige in Hessen erhaltene Orgel aus der Zeit, als der Komponist Heinrich Schütz in Marburg studierte (1608/09).