Etwas vom Amazonas fließt durch Marburg
Marburg 29.9.2010 (pm/red) Vom 29. September bis 3. Oktober 2010 findet in Marburg das 5. Treffen deutschsprachiger Südamerika- und KaribikforscherInnen statt. Den Eröffnungsvortrag der interdisziplinären Tagung hält am Mittwoch um 18 Uhr Dr. Laura Rival aus Oxford in der Aula der Alten Universität. „Laura Rival wird in ihrem Vortrag über den ‚Animismus’ ein wiederentdecktes Konzept vorstellen, das nun in neuer Weise amazonasindianische Sichtweisen auf die Natur beleuchtet“, erzählt Professor Ernst Halbmayer. Halbmayer leitet das Marburger Fachgebiet Kultur- und Sozialanthropologie, das dem Institut für Vergleichende Kulturforschung angehört. Es ist gemeinsam mit der Regionalgruppe Südamerika der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde Gastgeber der Tagung.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung, zu der rund 100 Südamerikaspezialisten erwartet werden, wird die Podiumsdiskussion am 3. Oktober um 10 Uhr. Neben Petra Kienle, Referentin für Internationale Kooperationen an der Philipps-Universität, werden ein Vertreter des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und Gäste aus Lateinamerika über „Universitäre Lehr- und Forschungskooperationen zwischen deutschsprachigem Raum und Südamerika. Erfahrungen – Strukturen – Perspektiven“ sprechen.
Südamerika- und Karibikspezialisten tagen im Landgrafenhaus
Haupttagungsort ist das Landgrafenhaus in der Universitätsstraße. Dort werden 17 Workshops angeboten, die sich in besonders den visuellen Aspekten von Kultur widmen. Damit wird wissenschaftlichem Nachwuchs ermöglicht, eigene Projekte vor Fachkollegen zu präsentieren.
Abgerundet wird das fünftägige Treffen mit einem Rahmenprogramm: An unterschiedlichen Standorten finden Filmvorführungen, eine Lesung und ein Salsa-Fest statt. Das Kugelhaus als Sitz der Marburger Kultur- und Sozialanthropologie lädt zur Eröffnung seiner neuen Ausstellung „Vermächtnisse“ ein. Zwei Berliner Filmemacher werden während Tagung eine Videoinstallation über die Opfer politischer Vertreibungen in Kolumbien zeigen.