Koreanischer Premierminister hat in Marburg studiert
Marburg 6.10.2010 (pm/red) Ein ehemaliger Student der Philipps-Universität Marburg führt die südkoreanische Regierung. Koreas Staatspräsident Lee Myung-bak überreichte am vergangenen Freitag dem 62-jährigen Kim Hwang-sik die Ernennungsurkunde für das Amt des Premierministers. Der neue Regierungschef des ostasiatischen Landes war in den Jahren 1978/79 in Marburg für das Fach Jura eingeschrieben.
„Die Philipps-Universität gratuliert Herrn Kim zu seiner Wahl“, erklärt Uni-Präsdidentin Prof. Katharina Krause. „Wir sind stolz darauf, einen weiteren Regierungschef in den Reihen unserer Alumni zu haben.“ Der 1948 geborene Kim kam 1978 als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach Marburg, wo er bis 1979 blieb. Sein wissenschaftliches Interesse galt insbesondere dem deutschen Zivilrecht.
„Die Marburger Juristenausbildung ist ein Exportschlager“, konstatiert Professor Gilbert Gornig, Dekan des Fachbereichs Rechtswissenschaften. „Wir freuen uns, dass der koreanische Premier die bei uns erworbenen Kenntnisse zum Wohle seines Landes einsetzen kann!“ Kim wird von offiziellen Stellen mit der Äußerung zitiert, er fühle sich „seiner deutschen Alma Mater und dem Marburger Fachbereich Rechtswissenschaften persönlich eng verbunden“.
Ehe Kim mit Billigung der Nationalversammlung in sein neues Amt berufen wurde, war er zwei Jahre lang Präsident des südkoreanischen Rechnungshofes. Zuvor war er Richter am Obersten Gerichtshof des Landes. Zu den Aufgaben des Premierministers gehört es unter anderem, den Präsidenten zu vertreten, wenn dieser sein Amt nicht ausüben kann.
12 Prozent ausländische Studierende an Philipps-Universität
Kims Landsleute bereichern nach wie vor das akademische Leben Marburgs. Aktuell sind mehr als 70 Studierende aus Korea eingeschrieben. Die Philipps-Universität versteht sich als gastfreundliche, international orientierte Hochschule, die Kontakte zu zahlreichen Partnern in aller Welt pflegt. Etwa 12 Prozent der Marburger Studierenden stammen aus dem inner- und außereuropäischen Ausland. Aus ihnen rekrutieren sich mitunter die politischen Eliten ihrer Heimatländer, nicht nur in Korea. So studierte auch der nachmalige griechische Ministerpräsident Konstantinos Simitis Jura an der Philipps-Universität.