Jugenddelinquenz – Ursachen, Begutachtung, Hilfen
Marburg 3.11.2010 (pm/rde) In der Stadt Marburg ist in den vergangenen Monaten viel über Delinquenz in manifester Ausprägung diskutiert worden. Veranlassung dafür war Einquartierung in Marburg von aus Sicherungsverwahrung entlassenen vormaliger Gewalttäter, mithin massiv und chronisch delinquenter Menschen. Für das laufende Wintersemester bietet die Philipps-Universiät eine interdisziplinäre Veranstaltungsreihe zu diesem Themenkomplex an. Den Auftakt des Forensischen Seminars des Wintersemesters 2010/2011 macht am Donnerstag, dem 4. November 2010 Petra Bauer, Leitende Ärztin an der Klinik für forensische Psychiatrie in Haina. Ab 18 Uhr hält sie im Hörsaal des Zentrums für Nervenheilkunde in der Rudolf-Bultmann-Straße 8 einen Vortrag zum Thema „Prognose im Strafrechtlichen Kontext“.
Forensisches Seminar beginnt am 4. November
Das Forensische Seminar ist eine gemeinsame Veranstaltung von Professor Helmut Remschmidt, ehemaliger Direktor der Marburger Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie, Professor Dieter Rössner, der das Institut für Kriminalwissenschaften am Fachbereich Rechtswissenschaften der Philipps-Universität leitet und der diesmal zum Auftakt sprechenden Dozentin Petra Bauer. Die interdisziplinäre Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende der Medizin, der Psychologie und der Rechtswissenschaften.
„Willkommen sind darüber hinaus aber auch Angehörige von Berufsgruppen, die mit psychisch kranken oder kriminellen Kindern und Jugendlichen oder jungen Erwachsenen zu tun haben und alle anderen Interessenten, denen diese Menschen Aufgabe und Anliegen sind“, betonen die Veranstalter.
Am 9. Dezember spricht dann der stellvertretende Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie- und -psychotherapie, Privatdozent Matthias Martin, über „Sexuelle Delinquenz, Fallvorstellung und Begutachtung“. Den dritten und letzten Vortrag des laufenden Semesters hält am 27. Januar 2011 Professor Helmut Remschmidt. Der ehemalige Direktor der Marburger Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie- und –psychotherapie wird über „Die Bedeutung von Persönlichkeitsstörungen in der Begutachtung von Jugendlichen und Heranwachsenden“ referieren.
Die Veranstaltung wird von der Hessischen Landesärztekammer mit zwei Punkten im Rahmen der zertifizierten Fortbildung (CME) anerkannt.