Amt, Amtshandlung, Amtsschimmel
Marburg 6.11.2020 (yb) Dass die das Stadtgebiet durchtrennende Stadtautobahn und der darauf passierende Hochgeschwindigkeits-Kraftfahrzeugverkehr erhebliche Beeinträchtigung für das Leben und Dasein in Marburg bedeuten, pfeiffen die Spatzen von den Dächern, nur leider hört dies keiner – wegen des Lärms von der Autobahn.
Dass die Fussgänger- und Radfahrerunterführung unter eben jener Stadtautobahn zur Philosophischen Fakultät ein, mit Verlaub Saustall ist, müssen jeden Tag Tausende passierende Studierende und Mitarbeiter seit langem aushalten.
So ist unumwunden zu begrüssen, dass dort eine seit Jahren überfällige Sanierung vom Bund als Baulastträger in Arbeit genommen wird. Umgesetzt wird dies vom zuständigen Amt. Das ist das Amt für Straßen- und Verkehrswesen. Den Beginn dieser Bauarbeiten mitten in den Start des Wintersemsters zu legen ist eine ärgerliche und krasse Fehlleistung.
Tausende passieren dieses Nadelör. Das fällt jetzt deutlich schwerer. Die Geh- und Fahrradschiebezone wurde halbiert. Dazu Dreck und Lärm. In den Spitzenzeiten, etwa mittags, entsteht dort unvermeidbar Gedränge und Geschiebe samt überflüssiger Unfallgefahren. So kann man die zwar wünschenswerte Baumassnahme in ihrer zeitlichen Disposition nur mit Kopfschütteln quittieren.
Nicht genug damit. Wer sich die Beschilderung anschaut, kann sich gleichfalls nur wundern. Zwar gibt es das allgemeine Baustellenschild. Doch der Texthinweis, Radfahrer absteigen ist ebenfalls Banane. Wer im Normalfall diese Unterführung runterfahren würde oder rauffahren wollte, müsste schon trainierter Mountainbiker sein, rücksichtlos zudem. Das Amt lebt, und der Amtsschimmel.