Olga Martynova: Lesung Roman Sogar Papageien überleben uns
Marburg 14.11.2010 (PM/red) Migrantenliteratur lautet das Rubrum der Lesung in der Waggonhalle mit der russischen Exilantin Olga Martynova am 23. Novmeber. Die Lyrikerin und Essayistin Olga Martynova erzählt in ihrem ersten und in Deutsch geschriebenen Roman von Seiten der Vergangenheit in Russland. Es geht nicht nur um literarische Avantgardisten um Charms und Vvedenskij, Leser erfahren von Hippies und Landkommunen in Innerasien, von Autostopp-Reisen nach Sibirien und vom buddhistischen Kloster mit dem unverweslichen Lama. Martynovas Blick fördert überraschende Beobachtungen an deutscher Umgebung zutage, an diesem an deutsch-russischer Kulturverbindung interessierten Publikum, das sich für das Phänomen der Migrantenliteratur interessiert.
„Sogar Papageien überleben uns“ ist ein berührender und überraschender Roman, der auf paradoxe Art ignoriert, was seine Protagonistin einmal fordert, „dass man in den Büchern besser nicht von den komplizierten Sachen schreibt“. Was wäre komplizierter als das Wandern der Zeit in die Vergangenheit, als das assoziative Gewebe der Erinnerung, als die Arbeit der Dichter an unserer Erinnerung? Martynovas Buch hat bereits viel Aufmerksamkeit erhalten, auch in Form von Preisen und Nominierungen. Shortlist aspekte-Preis 2010, Longlist Deutscher Buchpreis 2010, Shortlist Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2011, SWR Bestenliste Juli 2010 Platz 3. Olga Martynowa, 1962 bei Krasnojarsk in Sibirien geboren, wuchs in Leningrad auf, studierte russische Sprache und Literatur. 1991 kam sie nach Deutschland. Sie lebt mit ihrem Mann Oleg Jurjew in Frankfurt am Main.
Lesung Olga Martynova Sogar Papageien überleben uns
Termin Dienstag 23. November
Zeit 20 Uhr
Ort Wagggonhalle