Klimaschutzkonzept für Landkreis präsentiert
Marburg 21.11.2010 (yb) Im Rahmen einer von 120 Interessierten besuchten Veranstaltung hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf einen Schritt in Richtung einer Region getan, die alleine aus erneuerbaren Energien versorgt wird. Eine dezentrale Vollversorgung sei möglich, legte der erste Referent Peter Moser, Leiter Nachhaltige Regionalentwicklung, Erneuerbare Energien, Kommunaler Klimaschutz bei deENet e.V. aus Kassel dar. Er konstatierte, dass es nicht die Frage nicht sei, ob eine vollständige Versorgung einer Region mit erneuerbaren Energien erreicht werden kann,es viel mehr darum gehe wie und wie schnell dies nachhaltig realisiert werden kann. Hier seien Landkreise, Städte und Kommunen als Akteure gefragt.
Bevölkerung in Prozesse einbeziehen
Er sprach dem Landkreis Marburg-Biedenkopf eine Vorreiterrolle bei der Umstellung auf erneuerbare Energien zu. Der Kreis hat sich als einer von wenigen Landkreisen das Ziel gesetzt, in naher Zukunft sich eigenständig mit Energie versorgen zu können. Wichtig sei, die Bevölkerung in den Entwicklungsprozess mit einzubinden.
Detlev Vagelpohl vom Planungsbüro Graw verdeutlichte am Landkreis Osnabrück Vorgehensweise bei der Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzepts. Es müsse eine umfassende Datenerhebung und Datenanalyse erfolgen, damit präzise Aussagen zu Zwischenzielen, Zeitpunkt der Vollversorgung oder notwendigen Investitionen getroffen werden können.
Im Sptember 2011 wird Konzeption vorgestellt
Für den Landkreis Marburg Biedenkopf wurde das Kompetenznetzwerk dezentrale Energietechnologie (deENet e.V.) mit Erstellung eines Klimaschutzkonzepts beauftragt. Den Stand der Dinge hinsichtlich Zielsetzung, Struktur, Zeitplan und Arbeitsmodule stellte Projektkoordinatorin Lioba Kucharczak vor. Das Konzept soll im September 2011 vorgestellt werden. Bei einer Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass zum Erreichen der Ziele einige Probleme anzugehen sind. Dazu zählt die Akzeptanz der Bevölkerung zu weiteren Windkraftanlagen oder die Balance im Verhältnis von Anbauflächen für Energiepflanzen und Nahrungsmittelpflanzen.