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Gebietsreform 1974 als Wendepunkt für den von Erfolg Marburg

Marburg 2.12.2010 (pm/red) Nach Begrüßung durch Vorsitzenden der SPD Wehrda, Andreas Steih-Winkler, sprach Oberbürgermeister Egon Vaupel vor zahlreichen Besuchern Bürgerhaus über die Bedeutung Wehrdas für die positive Entwicklung der Stadt Marburg. So habe sich die Stadt bei der Gebietsreform 1974 die Außenstadtteile Wehrda, Cappel und Marbach einverleibt, oft unter Murren der Betroffenen, um ein existenzfähiges, gewachsenes Gemeinwesen entwickeln zu können. Es sei Hanno Drechsler zu verdanken, dass Marburgs Kernstadt gerettet wurde und nicht der Flächensanierung anheim gefallen ist. Der Wohnungsnot bis in die 70er Jahre begegnete er mit der Bebauung des Richtsbergs, wenn manches heute anders gemacht würde.

Integration der Randgemeinden

Im Unterschied zu Gießen, wo große Randgemeinden selbstständig geblieben sind, mit einem vielfach höheren Aufwand für Infrastruktur, wie Schulen, Hallen, Bäder, wurden in Marburg Randgemeinden integriert und damit eine Stadt mit hoher Lebens- und Wohnqualität geschaffen. Wehrda erhielt das Einkaufszentrum, das, abgesehen von Ballungsgebieten Kassel und Franfurt, das am besten angenommene in Hessen sei. Mit den vielen Umlandgemeinden ist Stadt Marburg nach Wiesbaden die flächenmäßig größte Stadt in Hessens. Sogar dasas Gebiet der Kernstadt von Frankfurt ist kleiner.

Innenentwicklung in Stadtteilen stärken

Ortskern von Wehrda mit Kirche (Foto H.Bambey)

Wichtig sei, führte Vaupel aus, dass die Stadtteile eine intakte Infrastruktur aufwiesen und ein gewachsenes Gemeinwesen darstellten. Wo Nachbarschaft, Vereine und andere soziale Einrichtungen funktionierten, sei eine hohe Lebensqualität gegeben. Dort fühlten sich Menschen, vor allem auch Jugendliche, besser aufgehoben. Es gelte, die Innenstruktur der Ortsteile weiter zu entwickeln. Wenn in den vier größeren Ortsteilen Marburgs der ländliche Charakter zurückgehe, etwa Höfe nicht mehr bewirtschaftet würden, dürfe es dort keine Leerstände und damit Verfall geben. Gebäude müssten sinnvoller neuer Nutzung zugeführt werden. Wenn jedoch aus Geldmangel immer häufiger Pfarrstellen nicht mehr besetzt würden, führe das zu einer Destabilisierung des Gemeinwesens. Kirchen und Religionsgemeinschaften seien wichtig für ein funktionierendes Gemeinwesen.

Gute Verknüpfung nach Cölbe

Die großen Außenstadtteile seien ihrerseits wichtig für die Gesamtentwicklung der Stadt. Eine wichtige Aufgabe sieht Vaupel zudem in der Zusammenarbeit mit Cölbe. Zur Zeit der Gebietsreform hätte die Eingemeindung Cölbes mit seinen Umlandgemeinden ein zu großes Gebiet ergeben. Aus heutiger Sicht sei es wichtig, die Gemeinde Cölbe näher an Marburg heran zu führen, nicht alleine den öffentlichen Nahverkehr betreffend.
In der anschließenden lebhaften Diskussion mit den Zuhörern stand die Verkehrssituation des Ortsteils im Vordergrund.

Mahnende Worte zur Schändung der Gedenktafel

Zum Abschluss ergriff Mohammad Malmanesh, Kandidat der SPD für die Position des Ortsvorstehers und selbst Migrant, das Wort und rief noch einmal die Schändung der Judentafel in der vergangenen Woche ins Gedächtnis. Er forderte seine Mitmenschen mit bewegten Worten auf, wachsam zu sein und mitzuhelfen, dass man in Wehrda auch weiterhin ohne Angst, vielleicht irgendwann selbst ein solches Symbol an der Haustür zu haben oder anderweitig bedroht zu werden, leben könne.

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