Das Geld liegt auf dem Dach und verschwindet durch den Schornstein
Kommunaler Klimaschutz in Zeiten knapper Ressourcen
Erfurt, Marburg (15.12.2010 (pm/red) Klimaschutz ist ein immer wichtigeres Thema in Kommunen. Alle Deutschen mögen Bundesbürger sein, doch sie leben alle miteinander in Städten und Gemeinden, immer in einem konkreten Ort. Damit ist kommunales Handeln bestimmend für viele Bereiche des Lebens. Ob Kindergarten und Schule, Gesundheitsversorgung oder Betreuung von Senioren, die entscheidenden Lebensbereiche und das reale Lebensumfeld sind immer vor Ort und damit kommunal. Insofern wird Klimaschutz vor Ort entscheidend gestaltet und beeinflusst. Aber woher die Mittel nehmen, wenn der kommunale Haushalt keine Möglichkeiten bietet?
Eine Fachtagung im Januar soll Akteuren im kommunalen Klimaschutz Mut machen, neue Wege zu beschreiten auf der Suche nach Finanzierungsalternativen, aber auch bei der Frage nach der Entwicklung vorhandener Ressourcen und dem strategischen Vorgehen. Kommunale Vertreter sind eingeladen, Erfahrungen und Ideen zum Thema zu diskutieren. Die Tagung findet am 20. Januar im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt statt. Sie wird vom Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) veranstaltet.
Innovative Finanzstrategien sind in Zeiten knapper Haushalte gefragt
„Oft ist die Bereitschaft, etwas für den Klimaschutz zu tun, da, aber das Geld fehlt“, weiß Professor Heidi Sinning, Leiterin des Instituts für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der FH Erfurt. Lösungen böten innovative Finanzstrategien und Finanzierungsinstrumente, mit denen die Kommunen ihre eigenen Ressourcen entlasten könnten. Zum Beispiel das Energie-Contracting.
Dabei plant, baut, finanziert und betreibt ein Auftragnehmer alle Maßnahmen, mit denen Energie gespart werden kann. Als Gegenleistung erhält er dafür einen Teil der eingesparten Energiekosten, bis seine Aufwendungen für Finanzierung, Planung und Controlling, und auch sein Gewinn, abgegolten sind.
Gemeinsame Handlungsstrategien entwickeln
„Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Verbände, Vereine und Bürger müssen vor Ort gemeinsam handeln, um den Kohlendioxid-Ausstoß zu verringern“, so DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. Die DBU habe in den letzten Jahren zahlreiche Klimaschutzprojekte in Unternehmen, Vereinen und öffentlichen Einrichtungen gefördert. Ein schönes Beispiel sei das Vorhaben „Klimaschutz in Kommunen“, das mit der anstehenden Tagung seinen Abschluss findet. Hier seien in Zusammenarbeit mit mehreren Kommunen in drei Jahren Kompetenznetzwerke aufgebaut und ein allgemeiner Handlungsleitfaden entwickelt worden, der als Modell für weitere Städte und Gemeinden diene.
Konkrete Fragen und Antworten von Experten
Bei der Tagung am 20. Januar präsentieren Verantwortliche aus Verwaltung und Verbänden Maßnahmen des kommunalen Klimaschutzmanagements und deren Finanzierung. Kann Klimaschutz Kommunen sanieren? Auch diese Frage werden verschiedene Experten aus der Praxis in einer Podiumsdiskussion erörtern.
Die kostenlose Tagung findet von 9.30 bis 16 Uhr statt. Um Anmeldung bis zum 7. Januar wird gebeten. Informationen und Anmeldung unter Telefon: 0361-6700375 oder per E-Mail an christiane.steil@fh-erfurt.de.