„Bürgerarbeit“ im Landkreis Marburg-Biedenkopf
Marburg 12.1.2011 (pm/red) Mit 197 Jobcentern aus allen 16 Bundesländern hat sich fast die Hälfte aller Grundsicherungsstellen bundesweit an dem Modellprojekt Bürgerarbeit beteiligt. Auch der Landkreis Marburg-Biedenkopfnimmt an diesem sogenannten Modellprojekt teil. Der DGB-Kreis Marburg-Biedenkopf will jetzt eine erste Bilanz ziehen und bereitet dazu eine öffentliche Veranstaltung für den 17. Januar vor.
Bereits im September 2010 hatt der DGB-Kreis Marburg-Biedenkopf kritische Fragen zum Themenkomplex Bürgerarbeit formuliert und sich mit einer „Workfare statt Welfare-Betrachtung“ auseinandergesetzt.
- Wird mit Bürgerarbeit der Zwang zur Arbeit für Bezieher/Innen von Hartz IV verstärkt?
- Hat diese Arbeitsmarkt-„Reform“ nur Auswirkungen auf Erwerbslose oder sind, wie zuvor bei den Hartz-Reformen, Arbeitnehmer in sogenannten Normalarbeitsverhältnissen betroffen?
- Wird durch die Bürgerarbeit der Niedriglohnsektor weiter ausgebaut und der gesetzliche Mindestlohn in Frage gestellt?
- Steckt hinter dem Modell Bürgerarbeit die Strategie mit derartigen Arbeitsangeboten den Druck zu erhöhen, eine Beschäftigung am regulären Arbeitsmarkt zu sinkenden Löhnen zu akzeptieren?
Zu der Veranstaltung über Bürgerarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist die arbeitsmarktpolitische Sprecherin des DGB Bezirks Hessen-Thüringen, Brigitte Baki, eingeladen.
Bürgerarbeit im Landkreis Marburg-Biedenkopf
Termin Montag, 17. Januar
Zeit 19.00 Uhr
Ort DGB-Haus Marburg, Bahnhofstraße 6