Die Spielebrücke als neue Institution mit vielen Angeboten
Marburg 16.1.2011 (yb) Im vergangenen Jahr wurde das in Jahrzehnten in Marburg von Bernward Thole aufgebaute Deutsche Spiele-Archiv an die Stadt Nürnberg übergeben. Es habe inzwischen unter den Fittichen der Stadt Nürnberg eine neue Heimstätte gefunden, teilt Thole in einem Jahresrundbrief mit. In Marburg ist daraufhin von ihm eine neue Institution gegründet worden, die sich den Namen „Die Spielebrücke“ gegeben hat. Unter diesem programmatischen Titel soll spieltheoretisches und spielpädagogisches Engagement, in der vorherigen Arbeit mit Archivschwerpunkt eher von nachrangiger Bedeutung gewesen, in den Vordergrund der Aktivitäten gerückt werden. Es soll in Zukunft um einen Brückenschlag über das Spiel zwischen den Generationen und zwischen den Kulturen gehen. Die Idee des Spiels in Familie und Gesellschaft soll gefördert und neue spielpädagogische Konzepte aufgenommen, reflektiert und weiterentwickelt werden.
Spielbrücke bereits in 2010 gegründet
So wurde wurde am 13.November 2011 von Oberbürgermeister Egon Vaupel die neue Institution Die Spielebrücke mit einem Tag des Spiels feierlich eröffnet. Über zwei Stockwerke hinweg konnte man in den Räumen des Ketzerbach-Hauses einen ganzen Tag lang nach Herzenslust spielen, auf einem Flohmarkt alte und neue Spiele preiswert erwerben oder tauschen. Die traditionellen Spielabende, die dort vor über 30 Jahren ihren Anfang genommen hatten, kehrten auf die Ketzerbach zurück. Sie finden regelmäßig alle vierzehn Tage statt.
Die Spielebrücke ist damit errichtet und hat ihren Betrieb aufgenommen. Für das Jahr 2011 sieht das Programm im spielpraktischen Bereich neben den traditionellen Spiele-Abenden weitere intergenerative Veranstaltungen an Nachmittagen vor, zu denen Kinder und Erwachsene zu gemeinsamem Spiel in das Ketzerbachhaus eingeladen werden. Bereits begonnene interkulturelle Veranstaltungen sollen weiterentwickelt werden und sollen gezielt ausländische Mitbürger in das gemeinsame Spiel einbeziehen. „Spiele gehören nun mal von ihrem Wesen und ihrer Geschichte her zu den ältesten Global Playern dieses Planeten“ schreibt Bernward Thole dazu in seinem Jahresrundbrief.
Neben der unverzichtbaren Spielpraxis soll auf der Spielebrücke die Reflexion über das Kulturgut Spiel verstärkt zu ihrem Recht kommen. Über eigene Veranstaltungen, Publikationen, Vorträge und Fortbildungen soll das spieltheoretische und spielpraktische Wissen unserer Zeit aufgearbeitet und gesellschaftlich nutzbar gemacht werden.