Hessens größtes Planetarium ab November 2024 wieder geöffnet

14.11.2024 (pm/red) Mit vielfältig intergalaktischen Programmen samt neuer Musikshow können Besucher in Hessens größtem Planetarium ab  1. November 2024 wieder zu fernen Galaxien reisen. Am 23. Oktober haben Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Direktor Martin Eberle …

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Ein Platz an der Sonne – Solarkataster Marburg gibt Auskunft

Marburg 8.2.2011 (yb) Dass der Einsatz regenerativer Energieträger möglich ist, gehört längst zum Schulbuchwissen. Dass dabei der direkten Sonnenergie ein großer und wachsender Anteil auch in unseren Breitengraden zukommt, ist ebenso bekannt. Was die Sonne in Marburg energetisch präzise leisten kann – bezogen auf die Fläche jedes einzelnen Hausdaches –  findet sich in dem vor wenigen Tagen in Betrieb gegangenen Solarkataster der Stadt Marburg. Über das Internet auf einfache Weise für jede Interessierte und jeden Hauseigentümer zugänglich, wird damit einsehbar und berechenbar, ob und wieviel Sonnenergie wirtschaftlich nutzbar gemacht werden kann. Mit der Entwicklung dieses Solarkatasters für Marburg wird die Diskussion um Solarnutzung vom Kopf auf die Füße gestellt, findet sich mit technischen und wirtschaftlichen Daten unterlegt.

Ermittlung und Bewertung der Sonneneinstrahlung aller Dachflächen

Alle geeigneten Dachflächen in Marburg zusammen könnten 123 Prozent des privaten Stromverbrauchs in der Stadt erzeugen.

Per Befliegung des gesamen Stadtgebietes und laserbasierter fotografischer Kartierung der Dachflächen in ihrer Ausrichtung, Neigung und Beschattung, etwa durch Bäume, Aufbauten, Schornsteinanlagen, sind die spezifischen und notwendigen Daten erhoben worden. In Kombination mit den vorhandenen Katasterdaten zu allen Grundstücken und ihrer Bebauung wurde daraus ein Solar-Kataster erstellt und für jede einzelne Dachfläche in der Stadt durchgerechnet. Das Internet macht den Zugang für jeden Interessenten möglich.

Kartenübersicht aus Marburg mit bereits farblich in ihrer Eignung dargestellten Dachflächen aus dem Solarkataster. Daneben alphabetisch aufzurufen die Straßennahmen und die Hausnummern. Das Solarkataster findet sich im Internet nutzerfreundlich aufbereitet, damit dürfte jede(r) schnell klarkommen. Es genügen wenige Mausklicks und man ist bei Wirtschaftlichkeitstabellen.

In Marburg liegt nach Wiesbaden damit als zweiter Stadt in Hessen ein solches Solarkataster vor. Nutzen daraus können Viele gewinnen. Zunächst ist das neue Solarkataster ein differenziertes und interaktives Informationsmedium, für alle Hauseigentümer vorneweg. Mieter dürfte es nicht weniger interessieren, angesichts steigender Energiepreise und Nebenkosten, wie es sich mit den Möglichkeiten der solarthermischen und photovoltaischen Energiegewinnung auf ihrem Hausdach verhält. Darin liegt ein erhebliches Potential zur Eigenenergiegewinnung, die Kosten senkt. Und was noch nicht ist, kann zumindest – Verhandlungssache vor einem Wegzug – werden.

Bürgermeister Franz Kahle, Prof. Martina Klärle und Oberbürgermeister Egon Vaupel präsentieren das Solarkataster Marburg und blicken damit in eine sonnige Zukunft an der Lahn. (Foto Hartwig Bambey)

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Was früher Stromanschluß und Zentralheizung wird jetzt die Nutzung der Sonne auf dem Dach

Solche Betrachtungen werden sich in Zukunft vermehrt Immobilienbesitzer insbesondere als Vermieter ausgesetzt sehen. Vor Hundert Jahren brachte der Stromanschluß den Fortschritt in Häuser und Wohnungen. Vor 50 Jahren wurde allmählich eine Zentralheizung zum Standard. Nunmehr rücken die energetischen Werte eines Hauses in das Interesse. Gute Isolierung einerseits und Nebenkostensenkung andererseits mittels technisch und wirtschaftlich möglich gewordenen Einsatzes eigener regenerativer Energieerzeugung werden entscheidend für den Wert einer Immobilie. Sie wird zugleich entscheident werden für die Vermietbarkeit resp. die Höhe der erzielbaren Miete. Dies als unabweisbaren Trend zu beschreiben, bedarf keiner Prophetie. Bei Maklern gehört es bereits zum Tagesgeschäft.

Die Gesamtauswertung des Solarkatasters aller Dachflächen zeigt, dass 60 Prozent keine Eignung für die Nutzung der Sonnenenergie haben. 25 Prozent aller Dachflächen in Marburg haben eine hohe Eignung und würden 123 Prozent des Stromverbrauchs aller Privathaushalte decken können.

Freuen dürfte dies diejenigen Handwerksbetriebe, die Solarthermie und Photovoltaik anbieten und einbauen.  So lässt sich ein Investitionsvolumen von über 500 Millionen Euro für Marburg errechnen, sollen mehr oder weniger alle gut geeigneten Dächer in Marburg ihren Platz an der Sonne nutzen. Das Solar-Kataster hat damit das Zeug nicht alleine klimaschonend und werterhaltend zu wirken. Darin verbirgt sich bestes Konjunkturprogramm samt hoher regionaler Wertschöpfung. Die Stadt Marburg gibt ihren Bewohnern ein zeitgemässes und zukunftsweisendes Mittel neuer Daseinsvorsorge in die Hand.
Am besten selbst ausprobieren, es ist geradezu verblüffend einfach.

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