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Hessen will Islamische Studien institutionalisieren

Wiesbaden, Marburg 9.2.2011 (pm/red) Der Förderantrag der Goethe-Universität Frankfurt und der Justus-Liebig-Universität Gießen zur Einrichtung eines Zentrums für Islamische Studien und der Lehrerausbildung für bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht beim Bundesministerium für Bildung und Forschung wird von Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann unterstützt. Das Bundesministerium will den Aufbau solcher Zentren im Rahmen der Projektförderung unterstützen. Danach könnten an drei bis vier Hochschulen für jeweils fünf Jahre bis zu zwei Professuren und bis zu zwei Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter gefördert werden.

Ministerin unterstützt Förderantrag von Uni Frankfurt und Gießen

Die erste Sure al-Fatiha des Koran in einer Handschrift vom Kalligraphen Aziz Efendi. (Illustration cc aus Wikipedia)

In einer ersten Auswahlrunde waren im Herbst 2010 Tübingen und Münster/Osnabrück als Standorte ausgewählt worden. Eine zweite Auswahlrunde findet in diesem Frühjahr statt. Im Oktober war ein gemeinsamer Antrag der Universitäten Gießen und Marburg in Berlin gescheitert. Nun soll ein Zentrum für Islamische Studien der Universität Frankfurt in Zusammenarbeit mit der Universität Gießen aufgebaut werden. Dessen Aufgabe soll auf dem Gebiet der Ausbildung von Religionslehrerinnen und -lehrern für das Fach Islamische Religion liegen. „Das Ziel der Landesregierung ist nach wie vor, Islamische Studien zu institutionalisieren und die islamische Religionspädagogik in Hessen einzurichten“, hob Ministerin Kühne-Hörmann hervor.

Zentrum für Islamische Studien soll mit Philipps-Universität kooperieren

Im Rahmen der Etablierung eines Zentrums für Islamische Studien wird die Goethe-Universität auch mit dem Centrum für Nah- und Mitteloststudien der Philipps-Universität Marburg kooperieren. Grundlage soll eine gemeinsam zu erarbeitende Gesamtstrategie für die Einrichtung und Entwicklung islamisch-theologischer und islamwissenschaftlicher Studien in Hessen sein.
In seinen Empfehlungen zur Weiterentwicklung von Theologien und religionsbezogenen Wissenschaften an deutschen Hochschulen hatte der Wissenschaftsrat im Januar 2010 festgestellt, dass diese Felder der wachsenden Pluralität religiöser Bekenntnisse in Deutschland und der steigenden Nachfrage nach wissenschaftlicher Expertise zu Fragen der Religion Rechnung tragen sollten. Der Wissenschaftsrat empfiehlt, an ausgewählten staatlichen Universitäten, an denen bereits andere religionsbezogene Wissenschaften etabliert sind, Islamische Studien aufzubauen.

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