60 Jahre Deutsche Film- und Medienbewertung – Prädikat besonders wertvoll
Berlin, Wiesbaden, Marburg 16.2.2011 (pm/red) Ein besonderes Jubiläum wurde beim traditionellen Empfang der Hessischen Landesregierung anlässlich der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin gefeiert. Vor genau 60 Jahren wurde von allen deutschen Ländern die FBW, damals Filmbewertungsstelle der Länder, heute Deutsche Film- und Medienbewertung, gegründet. Vom Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Ingmar Jung, wurde hervorgehoben, dass die Bedeutung dieser Institution in den vergangenen Jahren gewachsen sei. „Die kompetenten und unabhängigen Filmbewertungen sind als Orientierung gefragter denn je in einem riesigen Angebot unterschiedlicher Filme im Kino und auf DVD. Trailer, Gutachten, Pressetexte und weitere Hintergrundinformationen stehen allen Interessierten über die Homepage der FBW offen.“ Jung dankte der Direktorin der FBW, Bettina Buchler, und deren Gutachtern und Mitarbeitern für engagierte und erfolgreiche Arbeit. Insbesondere die Filmverleiher sind nach den Worten des Staatssekretärs seit Beginn der Filmbewertung sehr an der Arbeit der FBW und den zu vergebenden Prädikaten interessiert.
Sechs Jahrzehnte Kulturförderung mit Deutsche Film- und Medienbewertung
Bei der Podiumsdiskussion zum Jubiläum der Deutschen Film- und Medienbewertung in der Hessischen Landesvertretung unterstrich Paul Steinschulte, General Manager der Universal Pictures International Germany, einem Joint Venture der Hollywood Studios Universal, Metro Goldwyn Mayer und Paramount Pictures: „Als Verleiher mit einem abwechslungsreichen Programm unterschiedlicher Filme – von Mainstream bis Arthouse, deutschen Produktionen und auch Dokumentarfilmen – ist man natürlich daran interessiert, gerade von einer unabhängigen Institution wie der FBW Einschätzungen und Filmempfehlungen zu erhalten. Die wohlüberlegten Statements sind in der täglichen Kommunikationsarbeit vielfältig einsetzbar.“
Jubiläum zum Berlinale-Empfang der Hessischen Landesregierung in Berlin
Christoph Liedke, General Manager Marketing and Distribution, Warner Bros. Entertainment, sagte: „Seitdem Warner Bros. Filme und Videos vertreibt, arbeiten wir mit der FBW zusammen. Für uns ist die FBW Bewertung ein Gütesiegel, das die Wertigkeit unserer Filme unterstreicht. Gleichzeitig setzen die Siegel auch werbewirksame Signale, die auf die Qualität unserer Filme hinweisen und seit Jahrzehnten sowohl bei den Kinobetreibern als auch bei den Kinobesuchern bekannt und geschätzt sind. Wir gratulieren der FBW zum sechzigjährigen Bestehen und sehen auch der modernen Weiterentwicklung der FBW zu einer unentbehrlichen, unabhängigen Gutachterstelle für Qualitätssicherung im Film- und Medienbereich positiv entgegen.“
Die Arbeit der FBW wird unter anderem auch durch den im Wettbewerb der laufenden Berlinale stehenden Spielfilm Wer wenn nicht wir von Andres Veiel, durch das Zukunftsdrama Die kommenden Tage von Lars Kraume und auch durch den international erfolgreichen Spielfilm Der Name der Rose Jean-Jacques Annaud aus dem Jahre 1986 sehr deutlich. Alle drei Filme erhielten das Prädikat besonders wertvoll und wurden von der Hessischen Filmförderung und Hessen Invest Film gefördert oder in Hessen gedreht.
Hintergrund Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
1951 wurde durch eine Verwaltungsvereinbarung zwischen den Bundesländern die Filmbewertungsstelle der Länder der Bundesrepublik Deutschland in Wiesbaden gegründet. Gleichzeitig verpflichteten sich die Länder, keine eigenen Bewertungsstellen für Filme aufzubauen beziehungsweise bestehende Einrichtungen aufzulösen.
Der Spielfilm Der Verlorene von Peter Lorre war 1951 der erste bei der FBW eingereichte Film. Seither hat die FBW weit mehr als 25.000 Filme bewertet.
2010 wurden rund 500 Filme zur Sichtung eingereicht, davon erhielten 127 Langfilme und 173 Kurzfilme ein Prädikat.
Die Siegel der FBW qualifizieren die ausgezeichneten Filmproduktionen für die bundesweite Film- und Medienförderung. Die FBW gilt daher als älteste deutsche Filmförderung. Sie erfüllt gleichzeitig wichtige gesellschaftliche und kulturelle Aufgaben. Die Empfehlung wird von einer Jury ausgesprochen, in die jedes Bundesland Filmexperten als unabhängige Gutachter entsendet. Mit dem Prädikat ausgezeichnet werden hinsichtlich Stoff und Form, filmischer Gestaltung, handwerklicher und künstlerischer Qualität herausragende Filme.