Marburger Geographische Gesellschaft zeichnet sieben Geographen aus
Marburg 17.2.2011 ( yb) Dass Forschungsarbeit nicht abstrakt ist und in undefinierten Räumen stattfindet, konnten zahlreiche Gäste der Marburger Geograpfischen Gesellschaft im Rahmen der alljährlichen Preisverleihung erleben. Die 1986 gegründete Marburger Geographische Gesellschaft (MGG) mit rund 850 Mitgliedern verleiht seit 1997 jährliche Preise zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. An sieben Preisträger konnte Prof. Alfred Pletsch als Vorsitzender der MGG jetzt Preisurkunden und Schecks übergeben. Ausgezeichnet wurden je beste Abschlussexamen der verschiedenen Studiengänge des Fachbereichs Geographie in Diplom, Staatsexamen und Promotion aus dem Jahr 2010. Sie wurden damit als besondere wissenschaftliche Leistungen hervorgehoben. „Die Preisverleihungen sind ein Höhepunkt unserer Arbeit, weil wir hier den direkten Kontakt zu unserem Nachwuchs haben“, sagte der MGG-Vorsitzender Pletsch bei der Veranstaltung im Hörsaal der Marburger Geographen.
Vielfältige wissenschaftliche Leistungen junger Geographen
So hatten die Absolventen mit besonders erfolgreichem Examensabschluss einen großen Auftritt und zugleich ein interessiertes Publikum. Nach der Begrüßung durch Pletsch und Prof. Georg Miehe als Dekan des Fachbereichs Geographie, wurden die Preisträger und Preisträgerinnen von ihren wissenschaftlichen Betreuern vorgestellt. In Kurzvorträgen, mit zahlreichen Bildern, Grafiken und Datenauswertungen auf der Leinwand veranschaulicht, referierten die Absolventen Ergebnisse aus ihren wissenschaftlichen Abschlussarbeiten. Das Spektrum der Themen, Anlage und mitunter interdisziplinäre Auslegung der Fragestellungen und Themen konnten beeindrucken.
Zugleich veranschaulichten die Geographieabsolventen, welche Relevanz zeitgemässe Geographie in ganz unterschiedlichen Bereichen haben kann.
Soziale, umweltbezogene, klimatologische, tourismusorientierte oder schulentwicklungsbezogene Fragen, oftmals mit dem Begriff Innovation verknüpft, wie Prof. Pletsch eingangs verdeutlichte, finden sich als Themen.
Diese sind zugleich Grundlage für mögliche Anschlussarbeiten, verbreitern damit den Stand der Forschung und bringen Erkenntnisforschritt.
Übersicht Preisträger/innen und Themen
- Matthias Duschl, Diplomgeographie, Konstruktion eines Indikatorensystems zur technologischen Stärke in deutschen Arbeitsmarktregionen– Untersuchungen zur Gewichtung und Robustheit von Composite Indicators
- Hendrik Kohl, Diplomgeographie, Zur Bedeutung externen Wissens im Innovationsprozess von organisatorischen Innovationen – das Beispiel der Mass Customization in der Investitionsgüterindustrie
- Philip Ohrndorf, Höheres Lehramt, Die Identifikation von Leewellen mit Hilfe von Flugwegaufzeichnungen am Beispiel ausgewählter Segelflüge im Alpenraum
- Jana Schönemann, Diplomgeographie, Wissensflüsse und Innovationen in Schulen. Der Beitrag von Innovationstheorien aus räumlicher Perspektive für die Analyse und Erklärung von Innovationen und Innovationsprozessen in Schulen
- Isabel Ramos Lobato, Diplomgeographie, Weltkultur ohne Erbe? Stadtverfall und Erneuerungsstrategien sowie ihre sozio-ökonomischen Konsequenzen in der Altstadt Portos/Portugal
- Alexander Recha, Diplomgeographie, Erweiterung und Modifikation der Analyse- und Bewertungsmöglichkeiten für kleine Fließgewässer am Beispiel der Renaturierung ‚Brenderwasser’
- Annika Surmeier, Diplomgeographie, Fair Trade in Tourism in South Africa‘ – Ein Dienstleistungsstandard und seine sozioökonomischen Wirkungen
Hintergrundinformation MGG
Die 1986 gegründete Marburger Geographische Gesellschaft zählt heute rd. 850 Mitglieder. Zu ihren Satzungszwecken zählt die Förderung geographisch-landeskundlicher Forschung durch Exkursionen, Vortragsveranstaltungen, Lehrerfortbildungsseminare. Dazu kommen die Sammlung und Präsentation von Materialien zur geographischen Landeskunde und Raumforschung, insbesondere Hessens, sowie die Herausgabe geographischer Publikationen, wie Stadtplan von Marburg und Marburger Geographische Schriften.