Veruntreuungsfall – Schwarzer Peter oder Blinde Kuh ?
Marburg 16.2.2011 (yb) Dass es bei dem Veruntreuungsfall nicht alleine um Personen geht, ist bekannt. Auch Parteien und Parteimitglieder sind betroffen, haben sich damit auseinanderzusetzen. Ungewöhnlich wird somit keinesfalls die Auseinandersetzung zwischen Parteien. Diese wurde spätestens vergangene Woche eröffnet. Aktion provoziert Reaktion, so findet sich am Tag der Ausschussitzung eine Antwort gedruckt zu lesen. Wenn es dabei geblieben wäre.
Die günstige Gelegenheit nutzt der Parteisprecher, von Beruf Volljurist, auch gleich dazu den ihm bereits vorliegenden vorläufigen Untersuchungsbericht ein wenig zu kommentieren. Ja, Mitglied des Untersuchungsausschusses ist dieser Parteivertreter auch. Wozu die erste ordentliche Sitzung abwarten, hat er gedacht und gemacht. Stattdessen einen verbalen Haudrauf. Es gab ja gestern schon viel Weitgehenderes gedruckt zu lesen, damit liegt der Schwarze Peter längst bei anderen.
So schnell geht das also und findet sich heute, am Mittwoch 16. Februar, in Tageszeitung zu lesen. Wieder ein Schritt weiter, Juristerei hin, Respekt vor einem parlamentarischen Gremium her, mag dem Parteisprecher durch den Kopf gegangen sein. Oder glaubt er gar, die anderen Ausschussmitglieder würden mit einem Tuch die Augen verdeckt haben – wie eben jene Blinde Kuh?
In jedem Fall macht solches Gebaren eines Stadtverordneten die Arbeit des Akteneinsichtsausschusse nicht eben einfacher. Schon gar nicht wird in der Sache etwas erhellt und vorangebracht. Womöglich erscheint diesem Stadtverordneten ein wenig Stimmungsmache opportun, bei gewähnten oder tatsächlichen Wählern dieser Partei. Doch vielleicht wird er auch von Parteifreunden angefragt wegen seines Vorstoßes und Verstoßes. Die anderen Ausschussmitglieder haben dann ab 17.00 Uhr Gelegenheit sich zu positionieren. Porzellan ist noch genug im Schrank. Und wo ein Elefant schon war, könnten weitere zerdeppern – oder eben nicht.