Gerüchteküche in Kassel: Weiteres „Bananen-Kunstwerk“ aufgetaucht und wohl kein Plagiat

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Amtsschimmel oder Amtswillkür – Amt für Straßen- und Verkehrswesen verbietet Stadt Marburg Werbung

Marburg 23.2.2011 (pm/red) Das Amt für Straßen- und Verkehrswesen hat die Stadt Marburg aufgefordert, die Aufschrift Hauptstadt des fairen Handels auf den touristischen Hinweistafeln an der B3a zu entfernen. Obwohl der Schriftzug an den touristischen Tafeln im Norden und Süden der Stadtzufahrt klein, odentlich aufgebracht und nicht aus reflektierendem Material sind, behauptet das Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV), dass Verkehrsteilnehmer abgelenkt würden. Außerdem kündigt das ASV ein Bußgeldverfahren gegen die Stadt Marburg an, wenn der Schriftzug nicht entfernt wird.
„Ich bedauere es sehr, dass wir nicht mehr an der B 3 a darauf hinweisen können, dass wir eine Hauptstadt des fairen Handels sind“, sagt Oberbürgermeister Egon Vaupel mit Befremden zu diesem Amtshandeln, dem er zugleich unterworfen ist. „Ich lasse den Schriftzug aber noch diese Woche entfernen.“

Marburg ist eine Hauptstadt des fairen Handels

Im Jahre 2009 wurde Marburg von dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung als Hauptstadt des fairen Handels geehrt. Ausschlaggebend für den ersten Preis waren für Staatssekretärin Kortmann die Vielfalt der Aktivitäten, eine optimal genutzte Verknüpfung und Einbindung der Thematik in die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Ansprache vieler verschiedener und neuer Zielgruppen. Stichworte dazu sind Tradition und Innovation.

Kreative Aktionen und interkommunale Zusammenarbeit

Beeindruckt hat die Jury die Kontinuität in der Projektarbeit, die Kreativität bei der Entwicklung neuer Ideen und Aktionen sowie die stetige, und bestimmt für alle Partner sehr fruchtbare, interkommunale Zusammenarbeit mit Eisenach, Honduras und Dortmund.
Beispiel dafür sind Kommunikationsmittel, wie eine eigene Zeitschrift und eine eigene Radiosendung, die bei einem regionalen Sender breitenwirksam genutzt wird. Der Neue Botanische Garten, eine Bio-Kaffeerösterei und der Weltladen sind als entwicklungspolitische Lernorte etabliert worden. Süd-Partnerinnen der Frauenorganisation Comucap aus Honduras lernen den Fairen Handel in Deutschland kennen und sind während eines Austausches aktiv in die laufenden Projekte in Marburg und Eisenach eingebunden.

An der B3a wird Hinweis auf Hauptstadt des fairen Handels verboten

So wird  in Marburg viel zu einem wichtigen Thema und Anliegen geleistet. Das verdient es allerdings weithin bekannt gemacht zu werden, sei es durchfahrenden Autofahrern. Die Werbeschilder in Sachen Tourismuswerbung für Marburg sind an der B3a aufgestellt. Über deren Inhalt glaubt das Amt für Straßen- und Verkehrswesen entscheiden zu können und zu müssen. Die Aufkleber auf den Schildern könnten dazu führen, „dass Verkehrsteilnehmer abgelenkt würden“ schreibt das Amt.
Fragt wozu Schilder im Verkehrsraum aufgestellt werden, wenn nicht dazu Aufmerksamkeit zu erzeugen.

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