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Ein halbes Leben im Dienst des Marburger Universitätsbundes

Der Schriftführer des Universitätsbundes Prof.Norbert Hampp bedankt sich bei Günter Macharzina, rechts.

Marburg 1.3.2011 (pm/red) Gerne sei er damals „kurz mal“ eingesprungen – nicht ahnend, dass daraus über 43 Jahre werden sollten. Pünktlich zu seinem 85. Geburtstag verlässt Günter Macharzina den aktiven Dienst im Marburger Universitätsbund. Mehr als sein halbes Leben hat er ehrenamtlich das Sport- und Studienheim, das die Freunde und Förderer der Philipps-Universität Marburg im österreichischen Kleinwalsertal unterhalten, betreut. „Es hat Spaß gemacht“, sagt Macharzina ganz einfach.
1966 konnte dank einer 100.000 DM-Spende des Marburger Fabrikanten Bertram Schäfer ein Grundstück für das Sport- und Studienheim im Kleinwalsertal gekauft werden. Im selben Jahr wurde der Grundstein gelegt und 1967 das „Marburger Haus“ eröffnet. Jetzt brauchte man Hilfe bei der Organisation der Buchhaltung. Macharzina, damals Innenrevisor beim Studentenwerk Marburg, sprang spontan für die ersten Monate ein. Nachdem jedoch der kurz danach eingestellte Buchhalter 1970 ausschied, kam Macharzina wieder ins Spiel und übernahm von Marburg aus die Arbeit für die nächsten vier Jahrzehnte.

Das Marburger Haus im Kleiwalsertal

Das Haus mit 69 Betten bietet ganzjährig Übernachtungs- und Tagungsmöglichkeiten für Studierende und Universitätsbedienstete mit günstigen Vollpensionspreis an. Es liegt landschaftlich reizvoll in 1.140 m Höhe an einem der Südhänge des Kleinwalsertals, das zu den begehrten Urlaubsgebieten zählt. Heute lässt sich die österreichische Dependance des Marburger Unibundes bequem in fünf Stunden mit dem Auto erreichen. Vor gut 40 Jahren jedoch waren es eine Tagesreise von rund 15 Autostunden. Gleichwohl habe man damals zeitweise alle Fleisch- und Wurstwaren, sogar Butterblöcke, von der Marburger Mensa ins Kleinwalsertal transportiert, erzählt Macharzina. Der Grund war einfach: „Das Marburger Studentenwerk konnte wesentlich preiswerter einkaufen, als uns dies in Österreich möglich gewesen wäre“, erinnert sich Macharzina. Er saß im Studentenwerk bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1991 an der Quelle und hatte dort die Finanzen immer voll im Griff.

„Sie haben viel geschafft“, bestätigt Prof. Norbert Hampp, Schriftführer des Unibundes. „Der Unibund braucht Leute wie Sie.“ Gerne erinnert sich der 85-Jährige an seine ehrenamtliche Arbeit, besonders an die Zusammenarbeit im Team und die Wertschätzung der eigenen Arbeit durch den Vorstand des Universitätsbundes. „Macharzina ist ein Mensch, der immer dann in Hochform aufläuft, wenn es darum geht, etwas für die Allgemeinheit zu tun“, sagt sein Nachfolger Bernhard Dittmann.

Stolz ist Macharzina, dass der Unibund mit den erwirtschafteten Gewinnen das Haus kontinuierlich modernisiert hat. So wurde das Marburger Haus 1990 bis 1992 saniert und durch Schenkungen der Familie Viessmann und der Familie Eitel immer wieder auf den neuesten Stand gebracht. Die letzten Projekte von Macharzina waren in den Jahren 2008 bis 2010 die große energetische Sanierung und eine umfangreiche Brandschutzmaßnahme. Das Gesamtvolumen dieser letzten Baumaßnahmen betrug über 300.000 Euro. Mit 13.844 Übernachtungen im Jahr 2010 erreichte das Haus seine höchste Belegungszahl. Dies freut Macharzina, er erklärt dies damit, dass er mit den Mitarbeitern vor kurzem ein Hotelmanagementsystem eingeführt hat.

Ein aktiver Pensionär

Im Hauptberuf ging der rastlose Macharzina mit der Pensionierung nicht in den Ruhestand, sondern leitete nach der Wiedervereinigung Deutschlands zwei Jahre kommissarisch das thüringische Studentenwerk in Weimar. Privat ist der rüstige Rentner sehr aktiv als leidenschaftlicher Sänger im Marburger Volkschor. In seiner langjährigen Zeit als erster Vorsitzender organisierte er attraktive Reisen und Veranstaltungen.

 

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