50 Marburger Köpfe in der Westentasche
Marburg 16.3.2011 (yb) Größe und Bedeutung lässt sich durchaus kompakt, übersichtlich und sehr handlich kommunizieren. Den Beleg dafür liefert die Journalistin und Marburger Stadtführerin Kristina Lieschke in Gestalt der neuesten kulturgeschichtlichen und zugleich personenbezogenen Marburger Druckschrift. Marburger Berühmtheiten. Die 50 historisch bedeutendsten Marburger Persönlichkeiten von Abendroth bis Ziegler ist der Titel der blaugewandeten kleinformatigen Druckschrift in der Machart eines Buches. Im Beisein von Bürgermeister Franz Kahle, Stadtarchivar Ulrich Hussong, Kulturamtsleiter Richard Laufner und Rainer Kieselbach als Leiter des Rathausverlages geriet die Präsentation zu einer lebendigen Vorstellung. Mit einem großen geschwungenem Marburger M in leuchtend rot auf blauen Fond gedruckt, fällt der pfiffige Taschenführer ins Auge. Farbgebung und Gestaltung lehnen sich an die blauen Hinweisschilder an zahlreichen Häusern in der Stadt an, auf denen Namen und Kurztexte zu historisch bedeutenden Persönlchkeiten Würdigung finden. Dies ist zugleich das zentrale Anliegen von Lieschke´s Werk. Prägnant, übersichtlich, illustriert mit Fotografien und gezeichneten Köpfen, dazu kurze Texte nebst Einführung und übersichtlichem Aufbau bis kleinem Stadtpaln im Ausschnitt, kann sich Leserin kurz und bündig informieren und orientieren.
Viel Engagement der Urheberin hat gelungenes Werk geschaffen
Kristina Lieschke hat sich Mühe gemacht und ihr Engagement als Autorin, Fotografin, Setzerin und Gestalterin materialisieren sich ein einem gut zu blätternden Mini-Buch, welches für Besucher und Touristen, Studierende und flüchtige Schriftenleser von heute zugleich einiges bereithält. Zuallererst gibt es damit wieder einen aktuellen personenbezogenen Stadtführer im Buchhandel anzutreffen. Zugleich hat die Buchmacherin eine Gewichtung aus heutiger Zeit getroffen, in der die Namen von Emil von Behring, Sophie von Brabant oder Otto Ubbelohde sehr wohl nicht fehlen. Zugleich gibt es manche Nachrücker, worin sich aktuelle Sichtweise und Gewichtung hinsichtlich der Wahrnehmung von Bedeutung artikuliert.
In einer Universitätsstadt kann es niemanden überraschen, dass die allermeisten Persönlichkeiten, wie Hannah Arendt, Hans-Gorg Gadamer oder Ingeborg Weber-Kellermann den Bezug und die Bedeutung über eben die Hochschule zur Stadt Marburg gefunden haben. Ähnlich evident ist die Dominanz von Männern, blickt doch das Frauenstudium gerade mal auf 100 Jahre geordneter Zulassung zurück.
Ein kleiner Schnickschnack des Taschenführers ist die Angabe der numerischen Werte des GPS-Navigationssystems jeweiliger Orte, Häuser, wo die betreffende Person dereinst gewohnt oder gewirkt hat.
Damit können sogenannte Geo-Cacher, also mit satelittengeleiteten Lokalisationsgeräten bestückte Zeitgenossen, eine postmoderne Schnitzeljagd auf die Prominenten Marburger resp. die Lokalitäten veranstalten.
Immerhin werden sie sich dabei auch zu Fuß durch den Marburger Stadtraum bewegen, wozu als Hilfe, Aufforderung und Anregung der neue Westentaschenführer schließlich gemacht ist.
Es überrascht auch wenig, dass sich zu allen berühmten 50 Marburger Köpfen vertiefende Informationen in Wikipedia finden lassen. Vertiefende Literatur und richtige Bücher hat es dazu sowieso, ob im Buchhandel oder in Bibliotheken.
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Kristina Lieschke Marburger Berühmtheiten.
Die 50 historisch bedeutendsten Marburger Persönlichkeiten von Abendroth bis Ziegler
Marburg 2011, Rathaus-Verlag
128 Seiten, 51 ganzseitige Fotografien, 50 Zeichnungen, durchgehend vierfarbig, 10 x 13,3 cm
ISBN 978-3-942487-99-3 Ladenpreis 6,50 Euro