Ein reisender Stadtzeichner in Marburg
Marburg 26.3.2011 (yb) Die Marburger Mensabrücke wird täglich von Vielen und nicht alleine von Studierenden überquert. Nicht wenige stehen mitunter dort, um auf Bekannte zu warten, andere um Werbeflyer zu verteilen und manche rauchen eine Zigarette.
Die Haltung des am stadtseitigen Geländers Stehenden fällt auf. Leicht nach vorne gebeugt, den Kopf dann und wann hebend, dann wieder konzentrierter Blick nach unten.
Gerard Michel, französich sprechender Architekt und als reisender Zeichner derzeit im Norden Hessens unterwegs, hat sich die Mensabrücke ausgewählt, weil ihm das Panorama mit schloßüberragten Altstadtberg gefällt.
Sein voluminöses Skizzenbuch findet aufgeschlagen eine gute Ablage auf dem breiten Handlauf an der Seite der Mensabrücke. Die Mittagssonne steht hoch und leuchtet die filigrane Oberstadtsilhouette bestens aus.
Der Zeichner lässt sich ansprechen blickt freundlich auf und freut sich, dass sein Zeichnen Beachtung findet. Schnell wird klar, dass deutsch nicht die richtige Sprache ist. In Englisch geht es am besten. Die Perspektive gefällt ihm und seine Skizze des Oberstadtpanoramas überzeugt. Hier zeichnet kein Anfänger. Auch unter Architekten dürfte seine Beherrschung des Zeichnens deutlich über dem Durchschnitt liegen. Nach kurzem Gespräch macht Michel weiter. Er teilt noch mit, dass sich 300 seiner Zeichnungen auf Flickr finden lassen. Die Redaktion ist für einen Direktlink von Leserseite dankbar.