Ein Abend um Madeleine in der Waggonhalle
Marburg 6.4.2011 (pm/red) Ein Miniatur-Drama, leicht, ironisch, tragisch, geistreich, nach einem Monolog von Jean Cocteau, gespickt mit 13 Chansons von Jacques Brel wird am 13. April in der Waggonhalle gespielt. Der Text wurde Edith Piaf auf den Leib geschrieben. Philippe Huguet tauscht die Rollen. Das heißt, nicht die Frau sondern der Mann wird nun das Opfer in einer zum Scheitern verurteilten Beziehung. Besonders mit den Liedern Jacques Brels, die das Leiden des Mannes der Frau gegenüber in ausdrucksvoller Weise schildern, funktioniert dieser Rollentausch perfekt. Die Chansons werden immer wieder in den Monolog eingeblendet und beleuchten die gerade gespielte Szene neu. Sie sind die Reminiszenz an die Auftritte des Mannes, der jeden Abend in einem verrauchten Nachtlokal singt.
Sehr schnell wird klar, diese Chansons spiegeln sein eigenes Leben wieder. Besonders verblüffend ist die Nähe der Schlussszene zum Chanson „Ne me quitte pas“, das Jacques Brel fast 20 Jahre später auf das Papier brachte. Der Chansonnier und der Dramaturg treffen sich in bestechender Weise in ihrem Versuch, die Angst vor dem Verlassenwerden auszudrücken. Heute Abend warte ich auf Madeleine Konzert. Texte und Chansons mit dem stimmgewaltigen Philippe Huguet (Gesang, Schauspiel) und dem fantastischen Akkordeon-Spieler Laurent Leroi.
COCTEAU/BREL Heute Abend warte ich auf Madeleine
Termin Mittwoch, 13. April
Zeit 20 Uhr
Ort Waggonhalle